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SoSe 19: Lyrische Dramen und Einakter um 1900

Cornelia Ortlieb

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Am Ende des 19. Jahrhunderts wird die längst eingeführte Gattung des „lyrischen Dramas“, vormals ein Theaterstück mit musikalischen Anteilen, noch einmal neu gefasst: Nun konzentrieren sich meist kurze Dramentexte auf das Innenleben weniger Figuren, die häufig in Monologen und Gesprächen auf ihre Einstellungen und Gefühle reflektieren ohne dass eine klassische Dramen-Handlung in Gang käme. An die Stelle der vormaligen Intrigen und Konflikte und ihrer Entfaltung in verschiedenen Handlungsschritten, tritt somit eine eher statische Bühnensituation oder gar die komplette Verlagerung des Geschehens aus dem Theater in die (gesprochene) Sprache. Nicht nur äußerlich ähneln auch zeitgleich entstehende Dramen in einem Akt solchen neuen Experimenten mit den Möglichkeiten und Grenzen des Theaters in der Moderne: Die Konzentration auf einen einzigen Akt reduziert die Handlung auf wenige Elemente, Konflikte müssen auf engem Raum entwickelt und ausgetragen werden, die auch ‚lyrische‘ Sprache erhält besondere Aufmerksamkeit. Das Seminar gibt einen Überblick zu diesen neuen Dramengattungen und erprobt eine Reihe von Beispielanalysen. Zur Anschaffung: Arthur Schnitzler: Anatol. Anatols Größenwahn, Stuttgart 1970 (= Reclam UB), Arthur Schnitzler: Reigen. Text und Kontext, Stuttgart 2014 (= Reclam XL), Hugo von Hofmannsthal: Elektra, Stuttgart 2001 (= Reclam UB) Zur Lektüre weiterhin vorgesehen: Hugo von Hofmannsthal: Der Tod des Tizian, Maurice Maeterlinck: Die Blinden, Gerhart Hauptmann: Hanneles Himmelfahrt und andere. Zur Einführung: Peter Szondi: Das lyrische Drama des Fin de siècle, Frankfurt a.M. 1975, Jörg Wesche: Der Vers im Drama. Studien zur Verwendung im deutschsprachigen Sprechtheater des 20. und 21. Jahrhunderts, Paderborn 2018. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Cornelia Ortlieb