17520
Undergraduate Course
SoSe 19: Zur Freundschaft zwischen Theorie und Praxis in Tanz und Performance heute
Krassimira Kruschkova
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“Nichts kann den Widerstand gegen die Theorie überwinden, denn Theorie ist selbst dieser Widerstand”, schreibt Paul de Man in seinem Text The Resistance to Theory. Es geht um ein Theorie-Denken, das die Resistenz seiner eigenen medialen Verfasstheit stets überprüft und nur so die künstlerische Praxis in ihrer ästhetischen und politischen Positionierung stärken kann. Das theoretische Denken als ästhetische Praxis hat eine programmatische Schwäche, eine Schwäche für das starke diskursive Potenzial von Kunst selbst. Es gilt, theoretische Praxis als Expertise, Extension und Potentialisierung der künstlerischen Praxis zu denken.
Theorie und Praxis in ihrer für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performance-Formate grundlegenden und widersprüchlichen Interferenz – in ihrer, so ein Begriff von Jacques Derrida, Politik der Freundschaft – gelten manchmal aber auch als gegenseitige Alibi-Konstrukte. Wichtig wäre deshalb ein Theoriedenken als Widerstand einerseits gegen die allzu direkte künstlerische Anwendung von Diskurs als Legitimation; gegen eine Vermarktung, die Theorien als Supplement instrumentalisiert. Andererseits ist die Theorie-Expertise wichtig, sofern sie gegen die Diskurs-Renitenz arbeitet, gegen die Resignation angesichts des diskursiv angeblich ganz und gar nicht einholbaren Künstlerischen oder gegen eine ‚Metaphysik der Interiorität‘.
Das Seminar untersucht die Interferenz-Bewegungen zwischen Theorie und Praxis mit unterschiedlichen Beispielen für performative und diskursive Grenzformate – von Jonathan Burrows & Matteo Fargion, Marcus Steinweg, René Pollesch, Sibylle Peters, Peter Stamer, Xavier Le Roy, Ivana Müller, Philipp Gehmacher, deufert&plischke und vielen anderen. Über die Bewegungen zwischen Freunden schreibt Michel Foucault Folgendes: „Sie stehen einander ohne Waffen oder passende Worte gegenüber, ohne etwas, das Ihnen den Sinn der Bewegung, die sie einander zuträgt, bestätigen könnte.“ close
Theorie und Praxis in ihrer für zeitgenössische Theater-, Tanz- und Performance-Formate grundlegenden und widersprüchlichen Interferenz – in ihrer, so ein Begriff von Jacques Derrida, Politik der Freundschaft – gelten manchmal aber auch als gegenseitige Alibi-Konstrukte. Wichtig wäre deshalb ein Theoriedenken als Widerstand einerseits gegen die allzu direkte künstlerische Anwendung von Diskurs als Legitimation; gegen eine Vermarktung, die Theorien als Supplement instrumentalisiert. Andererseits ist die Theorie-Expertise wichtig, sofern sie gegen die Diskurs-Renitenz arbeitet, gegen die Resignation angesichts des diskursiv angeblich ganz und gar nicht einholbaren Künstlerischen oder gegen eine ‚Metaphysik der Interiorität‘.
Das Seminar untersucht die Interferenz-Bewegungen zwischen Theorie und Praxis mit unterschiedlichen Beispielen für performative und diskursive Grenzformate – von Jonathan Burrows & Matteo Fargion, Marcus Steinweg, René Pollesch, Sibylle Peters, Peter Stamer, Xavier Le Roy, Ivana Müller, Philipp Gehmacher, deufert&plischke und vielen anderen. Über die Bewegungen zwischen Freunden schreibt Michel Foucault Folgendes: „Sie stehen einander ohne Waffen oder passende Worte gegenüber, ohne etwas, das Ihnen den Sinn der Bewegung, die sie einander zuträgt, bestätigen könnte.“ close
7 Class schedule
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Thu, 2019-05-02 10:00 - 14:00
Thu, 2019-05-09 10:00 - 14:00
Thu, 2019-05-16 10:00 - 14:00
Thu, 2019-05-23 10:00 - 14:00
Thu, 2019-06-06 10:00 - 14:00
Thu, 2019-06-13 10:00 - 14:00
Thu, 2019-06-20 10:00 - 14:00