17513
Seminar
SoSe 19: Nazis im Rampenlicht. Einführung in die Theaterhistoriographie
Peter Jammerthal
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1931 bringt Ödön von Horváths Volksstück „Italienische Nacht? wohl erstmals explizit Nazis auf die Bühne. Aus aktuellem Anlass 2018 von Thomas Ostermeier an der Schaubühne aufgegriffen, geht es dem Stück eher darum, die Ratlosigkeit und Zersplitterung von Linken / Demokraten aufzuzeigen angesichts einer gewalttätige Bedrohung von rechts.
Sind „Nazis auf der Bühne? hier vielleicht nur nochmals marginalisierte, gesichtslose Underdogs oder erschienen sie Horváth als ernst zu nehmende Akteure eines autoritären und rassistischen gesellschaftlichen Gegenentwurfs zu einer in Ritualen erstarrten repräsentativen Demokratie?
Ist eine Parallelsetzung zu heute überhaupt angebracht?
Quer durch die letzten knapp 100 Jahre geht das Seminar verschiedenen Versuchen des Theaters nach, sich mit „Nazis? oder „Neonazis? „Faschisten? oder „Rechtsextremen? sowohl als historisches Phänomen im Rückblick auf das „Dritte Reich?, als gegenwärtige politische Herausforderung, als mentale Disposition oder womöglich ästhetische Attraktion auseinanderzusetzen.
Dienen Distanzierungsbemühungen auf dem Theater nach 1945 mit der Dämonisierung von Nazi-Figuren nicht auch der Selbstreinwaschung des Publikums? Sind unterhaltende Formen wie das Musical dem Thema angemessen? Verfiel Einar Schleef mit seinen chorisch brüllenden Schauspielern in Stiefeln und Militärmänteln der Faszination einer NS-Ästhetik? Was bezweckte Christof Schlingensief damit, Neonazi-Aussteiger auf der Bühne vorzuführen und mit welchen Quellen lassen sich diese Fragestellungen diskutieren?
Als Einführungsveranstaltung gibt das Seminar zudem Hinweise zur Berliner Archivlandschaft, zur Recherche theaterhistorischer Quellen und zur Methodik des wissenschaftlichen Schreibens im Bereich der Theaterhistoriografie. close
Sind „Nazis auf der Bühne? hier vielleicht nur nochmals marginalisierte, gesichtslose Underdogs oder erschienen sie Horváth als ernst zu nehmende Akteure eines autoritären und rassistischen gesellschaftlichen Gegenentwurfs zu einer in Ritualen erstarrten repräsentativen Demokratie?
Ist eine Parallelsetzung zu heute überhaupt angebracht?
Quer durch die letzten knapp 100 Jahre geht das Seminar verschiedenen Versuchen des Theaters nach, sich mit „Nazis? oder „Neonazis? „Faschisten? oder „Rechtsextremen? sowohl als historisches Phänomen im Rückblick auf das „Dritte Reich?, als gegenwärtige politische Herausforderung, als mentale Disposition oder womöglich ästhetische Attraktion auseinanderzusetzen.
Dienen Distanzierungsbemühungen auf dem Theater nach 1945 mit der Dämonisierung von Nazi-Figuren nicht auch der Selbstreinwaschung des Publikums? Sind unterhaltende Formen wie das Musical dem Thema angemessen? Verfiel Einar Schleef mit seinen chorisch brüllenden Schauspielern in Stiefeln und Militärmänteln der Faszination einer NS-Ästhetik? Was bezweckte Christof Schlingensief damit, Neonazi-Aussteiger auf der Bühne vorzuführen und mit welchen Quellen lassen sich diese Fragestellungen diskutieren?
Als Einführungsveranstaltung gibt das Seminar zudem Hinweise zur Berliner Archivlandschaft, zur Recherche theaterhistorischer Quellen und zur Methodik des wissenschaftlichen Schreibens im Bereich der Theaterhistoriografie. close
13 Class schedule
Regular appointments
Wed, 2019-04-10 10:00 - 14:00
Wed, 2019-04-17 10:00 - 14:00
Wed, 2019-04-24 10:00 - 14:00
Wed, 2019-05-08 10:00 - 14:00
Wed, 2019-05-15 10:00 - 14:00
Wed, 2019-05-22 10:00 - 14:00
Wed, 2019-05-29 10:00 - 14:00
Wed, 2019-06-05 10:00 - 14:00
Wed, 2019-06-12 10:00 - 14:00
Wed, 2019-06-19 10:00 - 14:00
Wed, 2019-06-26 10:00 - 14:00
Wed, 2019-07-03 10:00 - 14:00
Wed, 2019-07-10 10:00 - 14:00