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SoSe 19: Media Practice und Journalismus: Öffentliche Artikulation in der Netzwerkgesellschaft

Christoph Raetzsch

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Der Umgang mit digitalen und vernetzten Medien im Alltag hat auch für die gesellschaftliche Relevanz von Journalismus tiefgreifende Konsequenzen. Neben den etablierten Akteur_innen im Nachrichtengeschäft kommunizieren wir alle heute mehr oder minder öffentlich. Vernetzung und Verlinkung, Suchen und Weiterverwerten sind feste Routinen öffentlicher Artikulation in der Netzwerkgesellschaft. Diese Praktiken des Kommunizierens sind sowohl durch bestimmte Merkmale der verwendeten Technologien, Plattformen und Netzwerke geprägt, wie auch durch unsere alltäglichen Routinen, Sinnzuschreibungen und individuellen Kompetenzen. Die Schwelle zwischen persönlicher, privater und öffentlicher Kommunikation und der als Öffentlichkeit wahrgenommenen Kommunikation wird durchlässiger und dynamischer, aber auch problematischer. Unter diesen Bedingungen muss sich auch Journalismus anpassen, um öffentlich und politisch relevant zu bleiben. Ziel dieses Seminars ist es, durch das Konzept Media Practice diesen Wandel theoretisch zu fundieren und konkrete empirische Ansätze vorzustellen, mit denen dieser Wandel untersucht werden kann. Dazu wird auf zentrale Annahmen der sozialwissenschaftlichen 'Praxistheorie' zurückgegriffen und anhand von Fallstudien ihre Umsetzung in der Forschung vorgestellt und diskutiert. Studierende sollen mit diesem Ansatz selber eigene kleine Forschungsprojekte durchführen. Anforderungen sind die regelmäßige Teilnahme, Übernahme eines Referats und die Anfertigung einer ca. 20-seitigen Hausarbeit. Nachbemerkung: Es handelt sich nicht um ein Praxisseminar, sondern um eine Einführung und Anleitung zur praxistheoretischen Journalismusforschung, die als Vorbereitung der Bachelorarbeit geeignet ist. close