28630

SoSe 19: Mediennutzung von Ost- und Westberlinern nach der Wende

Maria Löblich

Comments

Wie kommt es, dass Ost- und Westdeutsche bis heute Medien unterschiedlich nutzen? Unter Ostdeutschen sind überregionale Leitmedien weniger verbreitet, sie schauen länger fern und sind stärker unterhaltungsorientiert. Aktuelle Beiträge in der Ost-West-Debatte gehen davon aus, dass ein Schlüssel zum Verständnis dieses Phänomens in den Lebenslagen der Nachwendezeit zu finden ist. Das Forschungsseminar untersucht dies am Beispiel von Berlin. Für die ehemals geteilte Stadt stellen Kommunikationswissenschaftler*innen bis heute eine „ausbleibende Vereinigung der Berliner Öffentlichkeit“ (Held/Simeon 1994; Bösch/Classen 2015) fest. Das Seminar untersucht die Bedeutung von Medien sowohl für Ost- als auch Westberliner*innen nach der Wende. Es fragt nach Motiven, Bewertungen und Mustern der Mediennutzung sowie nach den Funktionen, die Fernsehen, Presse und Radio im Umbruch gespielt haben. Die 1990er Jahre stellten dabei nicht nur für die Menschen in Ost-Berlin einen Umbruch dar. Sie waren auch für West-Berlin mit verschiedenen Veränderungen verbunden. Ziel des Seminars ist es, die mit Biographie, Identität und Lebenslage verbundenen Unterschiede, Gemeinsamkeiten und Verflechtungen der Ost- und Westberliner Mediennutzung zu untersuchen. Das soll mithilfe von biographischen Leitfaden-Interviews geschehen. Dafür wird im Seminar zunächst Hintergrundwissen zum Medienangebot und Leben in Berlin nach 1989 erarbeitet und ein theoretischer Rahmen entwickelt, der die Durchführung von Leitfadeninterviews mit Ost- und West-Berliner*innen anleiten wird. Die Seminarteilnehmer*innen werden selbst Interviews führen, transkribieren und auswerten. Das Seminar bereitet auch auf die BA-Arbeit vor. close

12 Class schedule

Regular appointments

Mon, 10:00 - 12:00 12 Class schedule

Mon, 2019-04-08 10:00 - 12:00

Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Maria Löblich