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SoSe 19: Theater und Archiv

Jan Lazardzig

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Fragen des Dokumentierens und Archivierens werden mit Blick auf die aufführungsbasierten Künste seit geraumer Zeit mit großer Virulenz diskutiert und problematisiert. Dies gilt sowohl hinsichtlich der aufführungsbasierten Künste selbst, in denen neue Ästhetiken und Praktiken des Dokumentarischen erprobt werden, als auch mit Blick auf die theatersammelnden Institutionen, die im Zeichen der Digitalität Erhalt und Zugänglichmachung des theaterkulturellen Erbes neu bedenken und umsetzen müssen. Seitens der Tanz- und Theaterwissenschaft sowie der Performance Studies sind Ontologien des Theaters und des Archivs in den letzten Dekaden im Spannungsfeld von Flüchtigkeit und Speicherbarkeit, Prozessualität und Stabilität, Appropriation und Emanzipation diskutiert worden. Dabei stehen medientheoretische und performativitäts¬theoretische Ansätze im Mittelpunkt. Seminar und Übung sollen zum einen eine Orientierung in aktuellen Archiv-Diskursen für die aufführungsbasierten Künste bieten. Zum anderen soll durch die intensive Lektüre einschlägiger theoretischer Positionen der Hintergrund heutiger Debattenzusammenhänge sichtbar werden. Im Mittelpunkt wird dabei Jacques Derridas einflussreicher Essay „Le mal d’archive“ (1995; 1997 in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Dem Archiv verschrieben“ erschienen) stehen. Die Lektüre einschlägiger Texte von Sigmund Freud und Karl Marx stellt eine notwendige Ergänzung zum Verständnis von Derridas Positionen zum Archiv dar. Im Rahmen des Seminars soll ein dreitägiger Workshop der Arbeitsgruppe Theaterhistoriographie der International Federation for Theater Research (IFTR) zum Thema „Archiving Theater“ besucht werden, der vom 25.-27. April an der FU Berlin stattfindet. Eine regelmäßige Teilnahme sowie die Bereitschaft zu umfassender und eigenständiger Lektüre sind für dieses Seminar eine Voraussetzung. close

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Regular appointments

Tue, 12:00 - 14:00 14 Class schedule

Tue, 2019-04-09 12:00 - 14:00

Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Jan Lazardzig