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SoSe 19: Literatur als Orientierungshilfe in der großen Stadt: "Berlin jetzt" seit Heinrich Heine

Matthias Harder

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Thema: Wohl kaum eine andere europäische Metropole hat in den letzten zweihundert Jahren eine derart wechselvolle Geschichte gehabt wie Berlin. Eine Vielzahl historischer und gesellschaftlicher Ereignisse wie zum Beispiel die Reichsgründung, die Ausrufung der Weimarer Republik, die Nazizeit und der zweite Weltkrieg, der Mauerbau und letztlich die Wiedervereinigung haben die Stadt geprägt und den Alltag der Menschen massiv beeinflusst. Angesichts dieser permanenten Veränderungen ist die Stadt selbst für alteingesessene Berliner immer wieder quasi über Nacht plötzlich zu einem unbekannten Terrain geworden. Vor diesem Hintergrund hat insbesondere die Berliner Kurzprosa - oftmals zuerst in Tageszeitungen oder Zeitschriften veröffentlicht – den jeweiligen „Geist“ der Zeit reflektiert. Die Themen und die Art der literarischen Gestaltung spiegeln nicht nur die jeweils gegenwärtigen gesellschaftlichen und kulturellen Diskussionen und Veränderungen in der Stadt wider, sondern lassen sich durchaus auch als eine sehr unmittelbare Orientierungshilfe in einer sich rasant verändernden Stadt lesen. Programm: Das Seminar nimmt Texte vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die jüngste Gegenwart in den Blick. Ausgangspunkt sind die „Briefe aus Berlin“ Heinrich Heines vom Beginn des 19. Jahrhunderts. Stehen in diesen „Briefen“ noch die junge (und noch weitgehend unbekannte) Metropole und ihre Sehenswürdigkeiten im Mittelpunkt, so konzentrieren sich bereits wenige Jahrzehnte später die Autoren vor allem auf das soziale Elend der aufstrebenden Industriemetropole. Nach 1945 wiederum rücken die Kriegszerstörungen, die Teilung und schließlich die Wiedervereinigung und das schwierige Zusammenwachsen der Stadt in den Mittelpunkt des Interesses. Im Rahmen der Lehrveranstaltung ist auch eine Exkursion geplant, die an einem Samstag stattfinden wird (der genaue Termin wird in der ersten Seminarsitzung bekannt gegeben). Alle Seminarmaterialien werden zu Beginn des Semesters als Kopiervorlage in einem Reader zur Verfügung gestellt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die Materialien von einem Stick zu downloaden (bitte zur ersten Seminarsitzung ein Notebook oder ähnliches mitbringen!). (Nur) Studierende, die keinen Zugang zum Campus Management haben, können sich ab 1. April per E-Mail direkt anmelden (matthias.harder@fu-berlin.de). Für wen ist der Kurs geeignet? Das Seminar wendet sich vor allem an Studierende, die sich für die Literatur und die Kulturgeschichte Berlins interessieren. Erfahrungen mit der Lektüre und Interpretation literarischer Texte auf Deutsch wären von Vorteil. Bitte kalkulieren Sie ausreichend Zeit für die Lektüre der Texte ein (pro Woche durchschnittlich 20 Seiten; je nach Vorkenntnissen wöchentlich ungefähr 4 Stunden). Studien- und Prüfungsleistungen: Um 5 ECTS-Credits zu erhalten, müssen Sie • regelmäßig teilnehmen (an mindestens 12 der 14 Termine); • die Kursmaterialien gut kennen (ungefähr 20 Seiten pro Woche); • in einer Referatsgruppe mitarbeiten; • eine abschließende Klausur bestehen (90 Min.). close

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Dr. Matthias Harder