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Graduate Course
SoSe 19: Werke des 20./21. Jahrhunderts: Erinnerung im Film
Friederike Günther
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Erinnerung setzt Vergessen voraus. Populäre zeitgenössische Filme bauen die Identität ihrer Figuren oft auf dem Wiederfinden verschütteter Erinnerungen auf, etwa in A good year von Ridley Scott. Oft liegt den Figuren ein traumatischer Erinnerungsverlust zugrunde wie in The Bourne Identity von Doug Liman. Im Seminar analysieren wir die besonderen filmischen Mittel, durch die Erinnerungsverlust und Erinnerung dargestellt werden, und fragen nach den erinnerungstheoretischen Voraussetzungen solcher Identitätsmodelle.
Im weiteren Verlauf des Seminars analysieren wir Filme, die eine Möglichkeit der Herstellung oder Wiederherstellung von Identität problematisieren, etwa Memento von Christopher Nolan, oder den Dogma-95-Film Festen, in dem Erinnerung keine individuelle Option ist, sondern vielmehr von der Erinnerungsfähigkeit eines Kollektivs wie der Familie abhängt. Mit Wrecked von Michael Greenspan verfolgen wir die archaischen Regionen des Gedächtnisses, die auftauchen, wenn alle zivilisatorischen und identitätsbildenden Zusammenhänge verschwinden. Zudem nehmen wir Filme in den Blick, die mit der schuldhaften Verstrickung in historische Ereignisse umgehen, deren Schreckensdimension filmisch nicht darstellbar ist, wie die Auseinandersetzung eines israelischen Soldaten mit den Massakern von Sabra und Schatila 1982 in Ari Folmans Film Waltz with Bashir
Zur Vorbereitung des Seminars ist es empfehlenswert, sich die im Kommentar genannten Filme mit Blick auf das Thema Erinnerung schon einmal genauer anzusehen.
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