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SoSe 19: Simone de Beauvoirs Analyse der Frau in Fakt und Fiktion (Lernwerkstatt Geist III)

Sirin Dadas

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"On ne naît pas femme, on le devient" (‚man ist nicht als Frau geboren, man wird es‘) schreibt Simone de Beauvoir 1949 in ihrer Abhandlung "Das andere Geschlecht" (Le deuxième sexe). Sie kritisiert damit nicht nur das traditionelle Frauenbild ihrer Zeit, sondern regt auch Diskussionen um die soziokulturelle Konstruiertheit von Geschlecht an, wie sie insbesondere in der Folge unter dem Stichwort der Gender Studies verstärkt geführt wurden und werden. Ein genauerer Blick in diesen zweibändigen Essay verspricht in mehrerer Hinsicht sowohl aufschlussreich als auch diskussionsanregend zu sein: Welche Lebenssituation der Frau beschreibt Simone de Beauvoir und welche Lösungen bietet sie als Ausweg an? Was verraten ihre Überlegungen über den historischen Kontext, in dem sie entstehen, und welche Reaktionen lösen sie bei der zeitgenössischen Leserschaft aus? Ziel der Lernwerkstatt ist es zum einen, "Das andere Geschlecht" in Ausschnitten zu besprechen und derart in seiner historischen Tragweite zu erfassen. Zum anderen wenden wir uns Simone de Beauvoirs Literaturverständnis in Theorie und Praxis zu. Hierfür setzen wir uns mit ihrer Stellungnahme "Was kann die Literatur?" und Auszügen ihres Romans "Sie kam und blieb" (L’invitée) auseinander. Dieses Vorgehen ermöglicht es uns, Simone de Beauvoirs Analyse der Frau in faktualen und fiktionalen Texten zu untersuchen und hierbei insbesondere den Möglichkeiten nachzugehen, welche die Fiktion bietet. Material zum Existentialismus, zur Rezeptionsästhetik, zu Bestimmungen von Literatur und zur Fiktionalität wird im Verlauf der Lernwerkstatt ergänzend hinzugezogen. close