17630 Seminar

SoSe 20: Dritter und Vierter Film mit Fokus auf die Americas

Julia Bee

Hinweise für Studierende

ONLINE-KURS / Kurs-Anmeldung bis 26. April 2020 möglich

Für alle Lehrveranstaltungen in den Fächern Theater-, Tanz- und Filmwissenschaft sowie Kultur- und Medienmanagement entfällt die Shopping Period. Eine Anmeldung zu den LV ist deshalb für alle Kurse nur bis zum Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit möglich (Sonntag, 26. April 2020). Bitte checken Sie regelmäßig Ihren FU-Mailaccount (ZEDAT-Mail)!

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus an der Freien Universität Berlin wird diese Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020 als Online-Kurs angeboten. Die Seminarleitung wird sich auf Basis der finalen Teilnahmeliste (Deadline: 26. April 2020) bei Ihnen per Mail melden und die Modalitäten des Online-Kurses mit Ihnen direkt klären. Bitte planen Sie ein, dass zu den angegebenen Seminarzeiten ggf. Videokonferenzen, Sprechstunden o.ä. stattfinden können. Weitere Änderungen werden an dieser Stelle bekanntgegeben.

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Kommentar

Diese LV befasst sich mit zwei lateinamerikanischen politischen Filmbewegungen der letzten Dekaden. Im Zentrum stehen unterschiedliche Strategien der Dekolonisierung und des historischen und aktuellen Kampfes gegen wirtschaftliche, kulturelle und epistemische Kolonialität. Welche Antworten hatte der Film aus Lateinamerika darauf? Welche Strategien hat er erfunden? Unsere Auseinandersetzung im Seminar fokussiert erstens auf den politischen und aktivistischen Film in Lateinamerika seit den 1960er Jahren. Für Gruppen wie Grupo Cine Liberación war das Kino nicht nur eine ästhetische, sondern eine politische Praxis, die gesamtgesellschaftliche Konsequenzen hatte und Menschen befreien wollte. Der Dritte Film grenzt sich daher in seiner Produktion, Ästhetik und seinen Distributionswegen sowohl vom illusionistischen und kapitalistischen Hollywoodfilm als auch vom europäischen Autor*innenfilm mit seiner Fokussierung auf individuelles Werkschaffen ab. Viele Regisseur*innen legten ihre Ideen über Film als emanzipatorische Praxis in Texten dar, die wir neben den Filmanalysen ebenfalls lesen und kritisch einordnen wollen.

Zweitens soll es um aktuelle Tendenzen des Vierten, also des indigenen Films gehen. Der Begriff Vierter Film ist – wie der Dritte Film –  nicht wertend gemeint, sondern wurde von dem indigenen Filmemacher Barry Barclay strategisch geprägt. Der Vierte Film arbeitet gegen die Objektivierungen aus Anthropologie und die populären filmischen Exotismen von Indigenität, die  den visuellen Diskurs beherrsch(t)en. Damit sind Konzepte des Empowerments, der Visuellen Souveränität verbunden, aber auch des Archivs, des Aktivismus und der filmischen Netzwerke sowie der Aufbau alternativer sozialer und ökonomischer Infrastrukturen.

In diesem Seminar vollziehen wir anhand von Filmsichtungen (Filme werden digital bereitgestellt), Analysen und der Lektüre historischer und aktueller Texte dekoloniale Filmpraktiken in Lateinamerika nach. Wir beginnen mit dem Dritten Film und dem Cinema Novo der 1960er Jahre und gehen dann zu indigenen und kollaborativen aktivistischen Formaten seit den 1980er Jahren bis hin zu aktuellen Filmen im Rahmen von Klimaprotesten von Initiativen wie Vídeo nas Aldeias und Instituto Catitu über. Dabei sollen sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten zwischen Dritten und Viertem Film hinsichtlich der politischen Anliegen und der repräsentierten Menschen diskutiert werden. Während sich der Dritte Film vom Neokolonialismus vor allem der USA aus einer marxistischen Perspektive distanzieren wollte, streben viele Vierte Filme eine dekoloniale Produktions- und Rezeptionspraxis an, die auch die Ignoranz der Dritten Films adressiert, der häufig indigene Bewegungen unzureichend in seinem dekolonialen Programm repräsentiert hat. 

Wichtiger Hinweis: Diese Lehrveranstaltung wird als Onlineformat mit niedrigschwelligen und flexiblen Angeboten stattfinden. Dazu werden kleine Arbeitspakete, Schreibübungen und Feedback kombiniert. Diese werden alleine und in einer Gruppe bearbeitet. Es werden Kleingruppen gebildet, die online Kontakt miteinander und mit mir halten. Das Material wird digital zur Verfügung gestellt. Ich werde Sie dazu pünktlich zur ersten geplanten Sitzung per email kontaktieren und auch zwischendurch auf dem Laufenden halten. Ich werde Ihre mitunter schwierige Situation berücksichtigen und wir werden individuelle Lösungen finden. Es ist wie gewohnt möglich die Lehrveranstaltung mit den Arbeitspaketen als Prüfungsleistung abzuschließen.

Für Fragen kontaktieren Sie mich bitte unter julia.bee@fu-berlin.de.

 

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12 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Mo, 20.04.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 27.04.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 04.05.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 11.05.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 18.05.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 25.05.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 08.06.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 15.06.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 22.06.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 29.06.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 06.07.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

Mo, 13.07.2020 16:00 - 18:00

Dozenten:
Prof. Dr. Julia Bee

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