13403 Vorlesung

SoSe 20: Architektur und Transitorik - Form und Funktion von Räumen des Durch-und Übergangs II

Markus Dauss

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Veranstaltung wird in alternativer, kontaktfreier Form stattfinden. Über den genauen Ablauf wird rechtzeitig gesondert informiert.

Kommentar

Die Vorlesung entwickelt die im letzten Semester skizzierte Thematik ‚Architektur und Transitorik‘ weiter. Dort wurden Grundkennzeichen von Räumen des Durch- und Übergangs benannt und ihre architektonische Fassung an ersten markanten Beispielen transitorischer Räume, u.a. Airports, demonstriert. Nun werden aus dem gleichen Blickwinkel auch Bahnhöfe, Boulevards, Roadside Architectures/Commercial Strips (Los Angeles, Las Vegas), Fußgängerzonen oder Räume der Migration bzw. der Flucht diskutiert. Als transitorische Räume werden grundsätzlich architektonische und urbane Ensembles verstanden, die explizit für den Durch- und Übergang von Menschen konzipiert sind. Zwar sind Bewegung, Transit und Fluktuation konstitutiv für die meisten Arten der Nutzung von Architekturen. Aber eine primär an Stasis (= Stillstand) und Monumentalität orientierte Architekturgeschichte hat häufig an diesen Aspekten vorbeigesehen. Vor allem hat sie lange solche Bauten gemieden, deren Programm die konstruktive Bewältigung von Menschenströmen war. Dabei ist die Erfahrung von Durch- und Übergängen doch eigentlich konstitutiv für die westlichen Gesellschaften ab der industriellen Moderne: Die zentrale Rolle von Aufbruch und Mobilität wird seitdem immer wieder als gleichsam gesamtgesellschaftliche Mobilmachung erfahren und beschrieben. Tatsächlich wurden transitorische Räume der Moderne häufig für Massengesellschaften, seltener für exklusive Nutzerkreise geschaffen – ein weiteres Problem für die traditionell an Hochkunst orientierte Architekturgeschichte, teils aber auch für eine normativ gebundene Kulturwissenschaft, die um den Begriff ‚Nicht-Orte‘ kreist. Dabei ist es eigentlich unübersehbar, dass sich konstruktive wie infrastrukturell bestimmte Raumformen und -konzepte auf die Herausforderungen durch gesteigerte Mobilität antworten: Sie verleihen ihnen symbolische, ja teils sogar rituelle Form und überhöhen sie zunehmend auch ikonisch – wie genau, soll die Vorlesung an den oben genannten Beispielen klären. Dabei können unterschiedliche Arten und Dimensionen von Mobilität (aeronautisch, ferroviär, ‚pedestrisch‘, automobil – touristisch, kommerziell, migrantisch etc.) unterschieden werden. Ferner sollen die den transitorischen Räumen in der gesellschaftlichen Aneignung und theoretischen Reflexion jeweils zugewiesenen Hauptfunktionen kritisch rekonstruiert werden. Schließen

Literaturhinweise

Literaturhinweise: Rem Koolhaas, Generic city, Sassenheim 1995; Elisabeth Heidenreich, Fließräume. Die Vernetzung von Natur, Raum und Gesellschaft seit dem 19. Jahrhundert, Frankfurt am Main 2004; Isabella Augart, Sophia Kunze, Teresa Stumpf (Hg.), InBetween. Formen und Deutungen des Dazwischen im Raum (Schriften der Isa Lohmann-Siems Stiftung), Berlin 2020 Schließen

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