13164 Vorlesung

SoSe 20: Französische Revolution

Cornel Zwierlein

Hinweise für Studierende

Veranstaltung findet statt ab 20.4. im online-Betrieb, Unterlagen, chat und Video-Dialog über blackboard und ggf. nach Einrichtung per webex

Kommentar

Die Französische Revolution gehört zu den Weltereignissen, die von Frühneuzeit- und 19.Jhs.-Spezialisten gleichermaßen beansprucht werden: man könnte die Frühe Neuzeit nicht ohne diesen zentralen Kulminations- und Übergangspunkt verstehen, man könnte die Moderne des 19. Jhs. nicht mit Napoleon ohne die Revolution beginnen lassen - der kleine korsische Offizier wäre nie zu Europas Umgestalter geworden, ohne die Mobilitätschancen in der ganz neu strukturierten Revolutionsarmee. Schon Alexis de Tocqueville stellte die historische Analyse der Revolution daher unter die Frage nach dem Verhältnis von Kontinuität und Bruch: hatte man vielleicht zwar die Monarchie auf dem Schafott vorläufig beendet, aber führte die Revolution nicht eigentlich zu einer viel stärkeren Zentralisierung und Perfektionierung des Zentralstaats, auch in seinem gewaltförmigen und unnachgiebigen Zugriff auf den einzelnen, gerade in aller Gleichheit, war dann der nachrevolutionäre Staat und sein Zentralismus gerade in Frankreich nicht fast eher eine Perfektionierung der schon in der Monarchie des Ancien Régime angelegten Tendenzen? Wie verhielt sich die Revolution zum Kolonialreich, etwa zur zentralen Kolonie St. Domingue (Haiti), welches nun weitgehend wegbrach, wie verhielt sich die Revolution in Frankreich zu ihren Nachbarländern, die als Bekämpfer, als Imitatoren in den Schwesterrepubliken, aber auch als Zufluchtsorte für die Verlierer der Revolution (Kleriker, Adlige) dienten? - Jenseits der Ereignis- und Verfassungsgeschichte, der Vertiefung der Studien zur terreur, zu führenden Figuren von Robespierre bis Talleyrand - sozusagen ´Dauerthemen´ mit stets neuen Interpretationen und Funden - ist so gerade auch die Wirkungs- und Wahrnehmungs-Verstrebung der Revolution in Europa und global ein zentrales Forschungsfeld der letzten Jahre. Die napoleonische Ordnung transformiert dann diese Ergebnisse in ein bis dahin unbekanntes Mischgebilde, einerseits aus liberal-bürgerlichem Revolutionserbe (insbesondere in Frankreich) und Elementen der Refeudalisierung und der Empire-Bildung, vor allem in der Wirkung nach außen: vielleicht ein erstes "liberales Empire". Zur digitalen Umstellung siehe: Hinweise für Studierende. Schließen

12 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Do, 23.04.2020 12:00 - 14:00

Dozenten:
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Do, 16.07.2020 12:00 - 14:00

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