Abgesagt 17531 Praxisseminar

SoSe 20: Eigen- und Fremdbilder digitalisierter Körper

Marina Miller Dessau

Hinweise für Studierende

Die LV wird im WS 2020/21 nachgeholt!

Kommentar

Wir bewegen uns im ständigen Spannungsfeld zwischen dem Bild, das wir von uns erzeugen (wollen) und der Frage nach der Rezeption dieses Bildes im Außen. Dabei stehen Eigen- und Fremdwahrnehmung im kontinuierlichen Austausch und Abgleich miteinander.

Bewegen wir uns im digitalen Raum, wo wir unsere Wunsch-Selbstbilder in Form von Fotos oder Videos hochladen, werden wir zeitversetzt durch Kommentare und emotionale Zeichen bewertet. In dieser Kommunikationskette splitten sich Eigen- und Fremdwahrnehmung auf und werden durch die digitalen Zwischenschritte untersuchbar.

Einer dieser Schritte ist die Herstellung unseres Bildes. Während wir unser digitales Wunschbild produzieren, manifestiert sich diese innere Vorstellung in Form von spezifischen körperlichen Beziehungen zur Kamera. Die Linse ist dabei das Vergrößerungsglas unseres Wunsches. Ist die Kamera abwesend, verhalten wir uns vor den bloßen Augen der anderen Menschen doch anders, oder? Etwas scheint sich in unserem Verhalten zu ändern, wenn wir die Kamera auf uns selbst richten oder gerichtet wissen. Auch die heute ständige Präsenz von Handykameras scheint daran nichts zu ändern. Was genau passiert da mit einem oder mehreren sich zueinander und/oder zur Kamera verhaltenden Körpern? Lassen sich vielleicht sogar bestimmte Kamera-spezifische Bewegungen erkennen?

Im Seminar untersuchen wir diese Fragen mit Hilfe der Körper-Improvisationstechnik und Spielweise Viewpoints und unter An- und Abwesenheit einer Kamera auf der Spielfläche (eine GoPro, die an einer Person auf der Bühne fixiert werden, also „mitspielen“ kann). Der nicht-psychologische Ansatz der Viewpoints-Technik hilft dabei, „aus dem Kopf herauszukommen“ und körperlich spontan und entschieden zu reagieren, dabei auch unbewusste Reaktionsmuster freizulegen. Weiterhin werden die improvisierten Bewegungssequenzen von der Gruppe als wiederholbares Spiel-Material gesammelt, um auch das Spielweisen- und Inszenierungspotential von Viewpoints kennenzulernen.

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