16451a Seminar

SoSe 20: Ordensgründer: Teresa de Ávila und Ignacio de Loyola

Iris Roebling-Grau

Kommentar

Ignacio de Loyola (1491-1556) wurde als Soldat im Krieg schwer verletzt. Auf dem Krankenbett soll er sich nach der Lektüre von Heiligenviten entschlossen haben, fortan als Pilger zu leben. Auf Umwegen gelangte er bis nach Jerusalem und beschloss, einen neuen Orden zu gründen: die Jesuiten. Uns interessieren die Autobiographie und die Geistlichen Exerzitien (‚Ejercicios espirituales‘) dieses Autors. Wie stellt der Soldat seinen Wandel dar? Welche Rolle spielt Lektüre? Wie werden Andacht und Meditation in den geistlichen Übungen als Selbstsorge inszeniert? Dabei wird uns die Nähe zwischen religiöser und ästhetischer Praxis beschäftigen. Auch Teresa de Ávila (1515-1582) durchläuft die für die damalige Zeit typischen Stationen einer Heiligenvita: Krise und Krankheit, Erleuchtung, Wandel. Auch sie beschließt – für eine Frau des 16. Jahrhunderts äußerst ungewöhnlich –, einen neuen Orden zu gründen: die Unbeschuhten Karmelitinnen. Ihre Autobiographie und ihr mystisches Hauptwerk wollen wir diskutieren. Wie schreibt sie als Frau über ihr Leben? In welcher Sprache berichtet sie von mystischen Erlebnissen? Wie gibt sie ihre Lehre in ihrem Werk weiter? Weil beide AutorInnen stark bezogen waren auf die Kunst ihrer Zeit werden wir uns entsprechende Statuen und Bilder bei einem Ausflug zur Gemäldegalerie anschauen. Alle spanischen Texte, die wir diskutieren werden, liegen in Übersetzungen vor. Schließen

Literaturhinweise

Zur Vorbereitung können Sie lesen: Rosa Rossi, Teresa de Ávila. Biografía de una escritora, Madrid: Trotta, 2015. Christian Wehr, Geistliche Meditation und poetische Imagination. Studien zu Ignacio de Loyola und Francisco de Quevedo, München: Fink, 2009. Alison Weber, Teresa of Ávila and the Rhetoric of Femininity, Princeton: Princeton University Press, 1990. Schließen

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