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Vorlesung
SoSe 20: Philosophiegeschichte des Frühmittelalters
Bernd Roling
Hinweise für Studierende
Der Unterricht wird im Sommersemester auf online-Formate verlagert. Bitte melden Sie sich im Vorfeld bei Ihren Dozierenden, um die genauen Modalitäten zu klären. Eine Liste der E-Mailadressen finden Sie hier: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we02/institut/Mitarbeiter_innen/index.html Schließen
Kommentar
Weniger Beachtung als der Spätantike oder dem Hochmittelalter hat man der Epoche zwischen 500 und 1100 geschenkt, die gern wie eine Übergangsperiode behandelt wird. In Wahrheit waren die Grundlagen der Erneuerung der Wissenschaften, die das zwölfte Jahrhundert charakterisieren sollte, schon im Frühmittelalter in England, Frankreich, Spanien und im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation während der Dynastien der Karolinger, Kapetinger und Ottonen gelegt worden, in Gestalt einer curricularen Aufbereitung der freien Künste, wie sie die Antike hinterlassen hatte, und vor allem in der Genese eines philosophischen und theologischen Problembewußtseins, das die später entscheidenden Fragen schon lange formuliert und die wesentlichen Antworten auf sie schon gegeben hatte. Behandelt werden sollen in dieser Vorlesung die Stellung des Boethius und seine Funktion als Vater des Abendlandes, die frühmittelalterlichen Bildungszentren in Irland und England und ihr Ausgreifen auf die Höfe der Karolinger, in Gestalt von Männern wie Aldhelm von Malmesbury und Alkuin, aber auch die Debatten um den wichtigsten Vertreter der frühmittelalterlichen Philosophie, Johannes Scotus Eriugena. Weitere Schwerpunkte werden die Klosterkulturen in Fulda und am Bodensee bilden, aus denen Gelehrte wie Rhabanus Maurus oder Hermann von Reichenau hervorgegangen sind, aber auch der Aufschwung, den die Philosophie und Theologie im 11. Jahrhundert in Universalgelehrten wie Sylvester II. erleben durfte, bevor mit Anselm von Canterbury, der wichtigsten Mittlergestalt, das Fundament der hochmittelalterlichen Spekulationen gelegt wurde.
Literatur: Arthur Armstrong (Hg.), The Cambridge History of Late Antique and Early Medieval Philosophy, Cambridge 2005; Kurt Flasch, Das philosophische Denken im Mittelalter, Stuttgart 2006, Franz Brunhölzl, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters (2 Bde.), Stuttgart 1975.
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12 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 23.04.2020 16:00 - 18:00
Do, 30.04.2020 16:00 - 18:00
Do, 07.05.2020 16:00 - 18:00
Do, 14.05.2020 16:00 - 18:00
Do, 28.05.2020 16:00 - 18:00
Do, 04.06.2020 16:00 - 18:00
Do, 11.06.2020 16:00 - 18:00
Do, 18.06.2020 16:00 - 18:00
Do, 25.06.2020 16:00 - 18:00
Do, 02.07.2020 16:00 - 18:00
Do, 09.07.2020 16:00 - 18:00
Do, 16.07.2020 16:00 - 18:00