1936 organisierte der erste Direktor des Museum of Modern Art in New York, Alfred H. Barr jr., die groß angelegte und inzwischen legendär gewordene Ausstellung Cubism and Abstract Art, die in acht amerikanischen Großstädten gezeigt wurde. Sie war Teil des Projekts Aufklärung in Sachen abstrakter Kunst. Dank der Sorgfalt, die Barr aufbrachte, um die wechselseitigen Einflusssphären unterschiedlicher Avantgardeströmungen von 1890 bis 1935 möglichst umfassend zu rekonstruieren, gelang es ihm, fünfundvierzig Jahre Kunstgeschichte in beachtlicher Vielschichtigkeit zu präsentieren. Barrs Darstellung der Klassischen Moderne war in ihrer Klarheit einerseits und Komplexität andrerseits geradezu bahnbrechend. Es war vor allem der innovative Zugang als auch der wissenschaftliche Ansatz der zeitgenössische Kritiker wie Künstler zu überzeugen vermochte. Ein durchaus schwieriges Kapitel der europäischen Kunstgeschichte anschaulich vorgestellt zu haben, ist das eigentliche Verdienst von Barrs Ausstellung, die ihrerseits als eine Station der Moderne Geschichte machen sollte. Die Ausstellung Genealogías del arte, o la historia del arte come arte visual (Fundación Juan March, Madrid; Museo Picasso, Málaga) rekonstruiert erstmals diese einflussreiche Ausstellung und erweitert sie, indem deren konzeptuelle Vorgeschichte und kritische Nachwirkungen aufzeigt werden. – Die Teilnahme an dieser Exkursion setzt die Übernahme eines Referats sowie der Reise- und Übernachtungskosten voraus. Schließen

Literatur: Ausstellungskat. New York 1936, Cubism and Abstract Art, The Museum of Modern Art (diverse Nachdrucke); Manuel Fontán del Junco, José Lebrero Stals und María Zozayo Álvarez (Hg.), Genealogies of Art, or the History of Art as Visual Art, Madrid 2019; Sybil Gordon Kantor, Alfred H. Barr, Jr. and the Intellectual Origins of the Museum of Modern Art, Cambridge, Mass. und London 2002; Astrit Schmidt-Burkhardt, Stammbäume der Kunst. Zur Genealogie der Avantgarde, Berlin 2005, S. 114–160. Schließen