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Seminar
SoSe 20: Was ist Meditation? Begriffe, Theorien, Praktiken
Almut Barbara Renger
Hinweise für Studierende
Das Seminar richtet sich nur an Fachstudierende.
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Lehrveranstaltung findet über Blackboard statt und wird gelegentlich von WebEx-Meetings oder ähnlichen Formaten (für Gruppen- sowie für Individualgespräche) begleitet.
Kommentar
Im 21. Jahrhundert ist „Meditation“ zu einem Terminus geworden, der in vielen verschiedenen Kontexten gebraucht wird – für Theorien und Praktiken mit Transzendenzbezug ebenso wie für solche, die innerweltlich verstanden werden wollen. Diese Form der introvertierten Religiosität firmiert auch unter anderen Namen wie Yoga, Mindfulness, Kontemplation. Das Seminar wird einige Formen davon in den Blick nehmen und zu älteren Traditionen in Beziehung setzen. Dabei geht es auch um ganz konkrete Fragen: Wie wird Meditation durchgeführt: wann, wie oft und wie lange, in welcher Körperhaltung und mit welchen Techniken (z.B. Atem, Spannungszustand, Augenstellung)? Zudem werden wir versuchen, systematisch Vergleiche anzustellen, etwa mit Bezug auf die angestrebten Ziele (z.B. Entspannung, Heilung, Gottesschau, Vereinigung mit dem Absoluten) oder das Verhältnis von Selbstentleerung und Selbstverwirklichung. In einem ersten Teil des Seminars werden wir untersuchen, wie der Begriff vom methodischen Meditieren in den Philosophenschulen der Antike über die Praxis des orthodoxen Jesus-Gebetes, der Schriftbetrachtung, der kabbalistischen Namensspekulation, des mönchischen Stundengebets, des katholischen Rosenkranzes sich entwickelt, bis er schließlich weit über die europäische Religionsgeschichte hinaus, zumal in Asien, eine große Bedeutungsvielfalt entwickelte. Um diese spezifisch moderne und rezente Entwicklung kreist der zweite Teil des Seminars: Dass „Meditation“ heute weltweit Methoden der Herbeiführung veränderter Bewusstseinszustände durch Aufmerksamkeitsfokussierung bezeichnet, die ihre Wurzeln in Asien haben, ist der religionsgeschichtlichen Verflechtung von Europa, Asien und Nordamerika geschuldet. Seit Jahrzehnten finden Praktiken wie Zen, Krishna-Rezitationen oder auch Techniken, die Osho (Bhagwan Shree Rajneesh) erdacht hat, in verschiedensten Bereichen Anwendung. Neben der Auseinandersetzung mit religiöser Literatur und neuen Medien (von der Zeitschrift bis zum Internet) ist die Befragung von Akteuren im religiösen Feld geplant. Bitte rechnen Sie daher zwei bis drei Termine außerhalb der regulären Seminarzeit ein! Schließen
Literaturhinweise
Ein- und weiterführende Literatur: Friedrich Heiler: Das Gebet. Eine religionsgeschichtliche und religionspsychologische Studie, München 1919; Deane H. Shapiro & Roger N. Walsh (Hg.): Meditation. Classic and Contemporary Perspectives, New York 1984; Axel Michaels: Die Kunst des einfachen Lebens, München 2004; Karl Baier: Meditation und Moderne. Zur Genese eines Kernbereichs moderner Spiritualität in der Wechselwirkung zwischen Westeuropa, Nordamerika und Asien. 2 Bde, Würzburg 2009; Almut-Barbara Renger & Christoph Wulf (Hg.): Meditation in Religion, Therapie, Ästhetik, Bildung. Paragrana 22,2 (2013); Bernard McGinn: Mysticism, 7 Bde., New York 1991-2017 (teilweise dt.: Geschichte der christlichen Spiritualität, 3 Bde., Würzburg 1993-97). Schließen
6 Termine
Zusätzliche Termine
Do, 23.04.2020 16:00 - 20:00Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Do, 30.04.2020 16:00 - 20:00
Do, 14.05.2020 16:00 - 20:00
Do, 28.05.2020 16:00 - 20:00
Do, 11.06.2020 16:00 - 20:00
Do, 25.06.2020 16:00 - 20:00
Do, 09.07.2020 16:00 - 20:00