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SoSe 20: Sprache und Exile

Claudia Albert

Kommentar

Die weltweiten Migrationsbewegungen finden zunehmend auch in künstlerischen Artefakten und Projekten Niederschlag. Dies stellt die klassische, oft ´ antifaschistisch ´ orientierter Exilforschung vor neuer Herausforderung: Das Exil gibt es nicht (und gab es wahrscheinlich ohnehin nie) – daher auch die Plurale im Titel der Lehrveranstaltung. Als gemeinsame Textgrundlage möchte ich zunächst Anna Seghers´ Roman Transit, der 1944 in englischer und spanischer Sprache erschien. Entstanden ist er auf der Schiffsreise von Marseille über Ellis Island Santo Domingo bis Mexiko 1941/42. Er macht zahlreiche Aspekte von Sprache, Sprachverlust und der Erzählbarkeit von Erfahrungen anschaulich. Neben der Anschaffung dieses Werkes lohnt sich auch die Rezeption des aktuellen Films 2018. Zur Vertiefung des Problemfeldes sei ein Blick in die traditionsreiche Fachzeitschrift Exilforschung empfohlen, deren erster Band 1983 mit dem Thema Stalin und die Intellektuellen begann. Sie hat inzwischen über die Schwerpunkte ´Medien´, ´Metropolen´ bis hin zu ´Sprache(n)´ des Exils (Bd. 32, 2014) die Forschungsentwicklung und die Wahrnehmung aktueller Tendenzen maßgeblich geprägt. Im Interesse einer ebenfalls möglichst aktuellen Seminarrealität bleibt die Planung der zweiten Semesterhälfte vorerst offen. Aus dem gleichen Grund sind als Leistungsnachweise auch persönliche Beiträge, etwa Essays über die je eigene Sprachbiographie…ausdrücklich erwünscht. Schließen