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Hauptseminar
SoSe 20: Ästhetik der Schwere: Zum Gewicht in Lyrik und Kunst der Moderne
Sandra Fluhrer
Kommentar
Das Interesse des Seminars gilt Funktionsweisen ästhetischer Erfahrung in den Künsten. Im Zentrum stehen die in der ästhetischen Theorie noch wenig konturierte Kategorie des Ge-wichts und die Erfahrung von Leichtigkeit und Schwere. Anhand detaillierter Gedicht- und Bildlektüren und auf der Grundlage ausgewählter Texte zur Wirkungstheorie erarbeiten wir uns einen konzeptuellen Zugang für lyrische und bildkünstlerische Werke. Historisch bewe-gen wie uns vor allem im Zeitraum vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart; einige Beispiele führen uns auch in die Frühe Neuzeit und die Antike. Mit Blick auf die aktuelle Situation werden uns auch Fragen nach den Unterschieden zwischen präsentischen und digi-talen Zusammenhängen ästhetischer Erfahrung beschäftigen.
Auf dem Programm stehen Gedichte, Bilder und theoretische Texte u.a. von Antonin Artaud, Walter Benjamin, Gottfried Benn, Joseph Beuys, Bertolt Brecht, Paul Celan, Paul Klee, Georg Simmel, Ernst Jandl, Osip Mandelstam, Jean-Luc Nancy, Liang Shaoji, Lin Tianmiao, Aby Warburg, Simone Weil, Heinrich Wölfflin.
Nach einem Austausch über mögliche Zugänge zu den Gegenständen und Theorien sowie über individuelle und kollektive Arbeitsformen erarbeiten Sie im Verlauf des Semesters ein eigenes kleines Forschungsprojekt zu einem Gegenstand Ihrer Wahl aus dem thematischen Horizont des Seminars. Über verschiedene digitale Formate bleiben wir miteinander im Austausch über Theorien, Methoden und konkrete Fragen, die sich in Ihren Arbeitsprozessen ergeben. Detaillierte Angaben zum Ablauf erhalten Sie in der ersten Semesterwoche. Gerne können Sie eigene Vorschläge zu Materialien und Arbeitsformen einbringen, auch schon im Vorfeld per Mail.
Ursprünglich waren im Rahmen des Seminars mehrere Ausstellungsbesuche geplant (etwa Aby Warburg: Bilderatlas Mnemosyne, HKW/Gemäldegalerie; Alicja Kwade, Berlinische Galerie; herman de vries. how green is the grass?, Kolbe Museum). In welcher Form wir daran festhalten können, wird sich hoffentlich in den nächsten Wochen zeigen.
Ausgewählte Forschungsliteratur: Markus Klammer, Malika Maskarinec u.a. (Hg.): Form-bildung und Formbegriff. Das Formdenken der Moderne. Paderborn: Wilhelm Fink 2019; David Young Kim (Hg.): Matters of Weight. Force, Gravity, and Aesthetics in the Early Modern Period, Emsdetten/Berlin: Edition Imorde 2013; Mariama Diagne: Schweres Schweben. Qualitäten der gravitas in Pina Bauschs Orpheus und Eurydike (1975), Bielefeld: Transcript 2019; Gabriele Brandstetter (Hg.): leichtigkeit – lightness. Figurationen 01 (2003).
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12 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Fr, 17.04.2020 14:00 - 16:00
Fr, 24.04.2020 14:00 - 16:00
Fr, 15.05.2020 14:00 - 16:00
Fr, 22.05.2020 14:00 - 16:00
Fr, 29.05.2020 14:00 - 16:00
Fr, 05.06.2020 14:00 - 16:00
Fr, 12.06.2020 14:00 - 16:00
Fr, 19.06.2020 14:00 - 16:00
Fr, 26.06.2020 14:00 - 16:00
Fr, 03.07.2020 14:00 - 16:00
Fr, 10.07.2020 14:00 - 16:00
Fr, 17.07.2020 14:00 - 16:00