Abgesagt 13892a Einführungskurs

SoSe 20: Hortfunde in Europa als archäologische Quelle

Nikolaus Boroffka

Hinweise für Studierende

EK und S werden zusammen durchgeführt, bitte für beides anmelden.

Kommentar

Deponierungen (auch als Hortfunde bezeichnet) sind als Fundgattung der Archäologie seit dem Paläolithikum bekannt, speziell für die frühen Metallzeiten charakteristisch, und werden bis heute angelegt. Hortfunde (Ansammlungen von Objekten, die nicht direkt zu Siedlungen oder Gräbern gehören) sind zunächst vor allem zur Konstruktion von zeitlichen Abfolgen und Laufzeiten bestimmter Objekttypen verwendet worden. Dabei wurde davon ausgegangen, dass alle in einem Hortfund zu einem gegebenen Zeitpunkt deponierten Objekte gleichzeitig zirkulierten. Dieser Aspekt ist auch heute noch wichtig, die wesentlichen zeitlichen Abfolgen sind jedoch etabliert. Zugleich wurde schon früh die Frage nach der Motivation für die Deponierung von Horten gestellt - hier werden noch immer zwei Hauptrichtungen diskutiert: einerseits werden religiös-rituelle Gründe angeführt („Gaben an die Götter“), andererseits sind eher profane Anlässe zu erkennen (Materialwert, Rohmaterial für Handwerker, verborgene Werte bei kriegerischen Ereignissen). An ausgewählten Beispielen soll in der Vorlesung eine Einführung in das Thema über verschiedene Perioden hinweg geboten werden und in dem begleitenden Seminar sollen herausragende Beispiele von Hortfunden und Fragestellungen erarbeitet werden. Kenntnisse von Fremdsprachen sind notwendig! Schließen

Literaturhinweise

Richard Bradley, The Passage of Arms. An archaeological analysis of prehistoric hoards and votive deposits (Cambridge, New York, Port Chester, Melbourne, Sydney [1990]). Carsten Colpe, Theoretische Möglichkeiten zur Identifizierung von Heiligtümern und Interpretation von Opfern in ur- und parahistorischen Epochen. In: Herbert Jankuhn (Hrsg.), Vorgeschichtliche Heiligtümer und Opferplätze in Mittel- und Nordeuropa. Bericht über ein Symposium in Reinhausen bei Göttingen in der Zeit vom 14. bis 16. Oktober 1968. Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-Historische Klasse, Dritte Folge 74 (Göttingen 1970), S. 18-39. H. Geißlinger, Depotfund, Hortfund. In: Johannes Hoops, Reallexikon der Germanischen Altertumskunde 5 (Berlin, New York 1984), S. 320-338. Alix Hänsel, Bernhard Hänsel (Hrsg.), Gaben an die Götter. Schätze der Bronzezeit Europas. Museum für Vor- und Frühgeschichte. Bestandskataloge 4 (Berlin [1997]). Svend Hansen, Daniel Neumann, Tilman Vachta (Hrsg.), Raum, Gabe und Erinnerung.Weihgaben und Heiligtümer in prähistorischen und antiken Gesellschaften. Berlin Studies of the Ancient World 38 (Berlin 2016). Berta Stjernquist, Präliminarien zu einer Untersuchung von Opferfunden. Begriffsbestimmung und Theoriebildung. In: Meddelanden från Lunds Universitets Historiska Museum 1962-1963, S. 5-64. Walter Torbrügge, Über Horte und Hortdeutung. In: Archäologisches Korrespondenzblatt 15, 1985, S. 17-23. Schließen

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