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Praxisseminar
SoSe 20: Die Antikensammlungen der Stadt Rom: Sammlungsgeschichte und museale Präsentationen
Johanna Fabricius
Hinweise für Studierende
Die Reise nach Rom soll nach der jetzigen Planung im Zeitraum zwischen dem 17. und 25. Oktober 2020 stattfinden. Sollte es uns aus rechtlichen oder anderen Gründen während der Corona-Krise nicht möglich sein, in absehbarer Zeit eine solche Studienfahrt zu veranstalten, wir eine alternative Möglichkeit geboten, den zweiten Teil des Moduls zu absolvieren. Anreise und Unterbringung ist von den Studierenden selbst zu organisieren und auch die Kosten sind selbst zu tragen. Die Teilnehmerplätze für die Exkursion sind begrenzt. Schließen
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Alle diejenigen, die das Modul regulär belegen, melden sich bitte umgehend über Campusmanagement an. Diejenigen, die dieses Modul zusätzlich belegen wollen, bewerben sich bitte per Mail möglichst umgehend, spätestens bis zum 17.04., 12:00 Uhr, an (johanna.fabricius@fu-berlin.de). Die Bewerbung soll folgende Informationen enthalten: Name, Matrikelnummer, Fachsemesterzahl, Didaktisches Modul bereits belegt? (kein Ausschlusskriterium) und eine kurze Begründung für die Bewerbung. Schließen
Kommentar
Roms Antikensammlungen stehen am Anfang der Geschichte fürstlichen, päpstlichen, bürgerlichen aber auch wissenschaftlichen Antikenerwerbs. Dies hat die Zusammensetzung und die Präsentationsweise ihrer Ausstellungsobjekte geprägt, die zum Teil zu Kristallisationspunkten und Ikonen für eine europaweite Antikenbegeisterung und Antikenrezeption wurden. Die Sammlungen bieten sich an, um exemplarisch verschiedene Phasen der Musealisierung seit der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert zu diskutieren. Namhafte Beispiele sind die Vatikanischen Museen als päpstliche Sammlungen, die Kapitolinischen Museen als kommunale Sammlungen im päpstlichen Rom, die Villa Medici, Villa Borghese, Villa Albani und der Palazzo Doria-Pamphili als Sammlungen von Kardinälen und ihren Familien, das Museo di Scultura Antica Giovanni Barracco als bürgerliche Sammlung des späten 19. Jhs., das Museo Nazionale Romano als Hauptstadtmuseen nach der Reichseinigung von 1870 sowie als Gründung des Italienischen Faschismus das Museo dell’Impero Romano sowie das Museo della Civiltà Romana.
In den letzten dreißig Jahren wurden viele der Sammlungspräsentationen neu gestaltet. Dabei stellte sich häufig das Problem, wie historische Präsentationsweisen und modernes Informationsbedürfnis und die Notwendigkeit einer archäologischen Kontextualisierung in Einklang gebracht werden können. Die Antikensammlungen Roms bieten in dazu ein sehr vielfältiges und interessantes Spektrum an Inszenierungsstrategien: ästhetische Präsentationen in historischen Palazzi (Museo Nazionale im Palazzo Altemps), Konfrontation von antiken Skulpturen mit moderner Industriearchitektur (Musei Capitolini Centrale Montemartini), Beibehaltung historischer Aufstellungsweisen (Vatikanische Museen), Thematisierung sozialhistorischer und politisch-ideologischer Zusammenhänge (Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo), Präsentation von Alltagsleben und epigraphischen Quellen (Museo Nazionale Romano, Thermenmuseum), Einbeziehung architektonischer Kontexte (Museo dei Fori Imperiali, Musei Capitolini, Museum Crypta Balbi) sowie die dem zeitspezifischen Geschmack verpflichtete Musealisierung eines einzigen Bauwerkes (Ara Pacis). Darüber hinaus sollen grundsätzliche Aspekte zur aktuellen museologischen Debatte und zu Virtuellen Museen erörtert werden.
Im Seminarteil des Moduls (Praxisseminar), der online durchgeführt wird, sollen ausgewählte Antikensammlungen Roms im Rahmen von (schriftlichen) Referaten hinsichtlich mehrerer Aspekten analysiert und diskutiert werden: 1. Sammlungsgeschichte, 2. Frühere und heutige Präsentationskonzepte und ihre kulturhistorische Einordnung. 3. Vorstellung von ausgewählten Exponaten von kunsthistorischer oder topographischer Relevanz. 4. Diskussion der Online-Angebote verschiedener Museen. Da nicht zu allen Museen sammlungshistorische Sekundärliteratur online oder digitalisiert vorliegt und zum Teil nur schwer zu beschaffen ist, wird ein Schwerpunkt auf der Evaluation und Diskussion der multimedialen Online-Angebote liegen. Formen der aktiven Teilnahme während des Semesters sind: Beiträge und Kommentare zur gemeinsamen Lektüre von theoretischen Texten zur Geschichte des Sammelns, zur Ausstellungsdidaktik, zum digitalen Medieneinsatz in Museen und zu Virtuellen Museen, Bearbeitung von Arbeitsaufträgen in Form von Kurzpräsentationen sowie gegebenenfalls Absolvierung von kurzen Online-Tests.
Die Lehrveranstaltung wird kontaktlos, voraussichtlich über die Lernplattform WebEx Meetings von Cisco erfolgen. Auch Blackboard wird eingesetzt. Die Teilnehmer*innen benötigen hierfür eine stabile Internetverbindung sowie ein entsprechendes digitales Arbeitsgerät mit funktionierender Mikrofon-, Lautsprecher- und gegebenenfalls Webcamfunktionen (Festcomputer/Laptop oder Tablet, vorzugsweise eines der beiden ersteren). Ein Smartphone alleine ist nicht ausreichend. Außerdem sollten alle Teilnehmer*innen sicherstellen, dass sie auf ihren Universitätsemailaccount zugreifen können, da für die Teilnahme an den Meetings Links an diesen verschickt werden.
Der zweite Teil des Moduls, die Reise nach Rom (Projektseminar), wird gemeinsam mit der Gruppe der Studierenden aus dem Informationsvermittlungs-Modul „Topographische Führungen in Rom“ des BA Klassische Archäologie durchgeführt (Dr. V. Goldbeck) und von Prof. Dr. Johanna Fabricius und Prof. Dr. Ortwin Dally (Erster Direktor des Deutschen Archäologischen Instituts, Rom) geleitet. Ein Bestandteil der Exkursion ist auch der Besuch der Sonderausstellung „I Marmi Torlonia – Collezionare Capolavori / The Torlonia Marbles – Collecting Masterpieces“ (http://www.museicapitolini.org/it/mostra-evento/torlonia-marbles), in der in den Kapitolinischen Museen (Villa Caffarelli) zum ersten Mal seit vielen Jahrzehnten berühmte Skulpturen aus der Sammlung Torlonia wieder der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Modulprüfung besteht in der Anfertigung eines Beitrags für einen Reader, der die Basisinformationen zur Sammlungsgeschichte und ausgewählter Exponate enthält.
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11 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Fr, 24.04.2020 12:00 - 14:00
Fr, 15.05.2020 12:00 - 14:00
Fr, 22.05.2020 12:00 - 14:00
Fr, 29.05.2020 12:00 - 14:00
Fr, 05.06.2020 12:00 - 14:00
Fr, 12.06.2020 12:00 - 14:00
Fr, 19.06.2020 12:00 - 14:00
Fr, 26.06.2020 12:00 - 14:00
Fr, 03.07.2020 12:00 - 14:00
Fr, 10.07.2020 12:00 - 14:00
Fr, 17.07.2020 12:00 - 14:00