Die Suche nach einer „lokalen Moderne“, die kulturelle Authentizität, aktive Gestaltung der Gegenwart und Zukunftsfähigkeit miteinander verbindet, ist heute so aktuell wie zu ihren Anfängen im 19. Jahrhundert. Zwei Ansätze sollen in diesem Semester im Mittelpunkt stehen, die häufig unterschiedlichen Disziplinen zugeordnet werden: islamische Reform (Salafiyya; Islamwissenschaft) und arabische Renaissance (Nahda; Arabistik) mit Schwerpunkt historisches Syrien und Ägypten in den Jahren 1860 bis 1920. Ihre leitenden Ideen, Erinnerungsorte, Träger und Medien lassen sich zwar unterscheiden, vielfach kreuzten sich die Wege aber auch. Das betraf ihre Konzepte von Erwachen und Erwecken, Erneuerung und Innovation, Reform und Aufbruch und, noch grundsätzlicher, das Verhältnis von Sprache, Kultur und Religion bei der Bestimmung des eigenen Erbes und kollektiver Identität. Schließen