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Einführung
SoSe 20: Religion, Geschlecht und Sexualität
Almut Barbara Renger
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Die Veranstaltung bezieht Vertreter*innen verschiedener Religionen und wissenschaftlicher Disziplinen ein. Wir pru¨fen die Mo¨glichkeiten zu einer kontaktfreien Durchfu¨hrung noch im Sommersemester 2020. Der Beginn ist derzeit (Stand April 2020) für Juni angedacht. Aktuelle Informationen finden Sie ab Mitte Mai 2020 hier: https://www.geschkult.fu-berlin.de/e/relwiss/Aktivitaeten/Religion-Geschlecht-und-Sexualitaet.html Schließen
Kommentar
Wie Religion auf die Wahrnehmung von Geschlecht und Sexualität in der Gesellschaft einwirkt, so ist Sexualität ein zentrales Thema religiöser Deutungssysteme. Diese wechselseitige Beziehung von Religion, Geschlecht und Sexualität hat seit den 1970er Jahren zunehmend an Präsenz in der deutschsprachigen Medienlandschaft gewonnen. Unzählbare Videos, Audios, Texte und Bilder enthalten Berichte, Interviews, Reportagen und Kommentare zu der komplexen Thematik. Besonders häufig geht es dabei um Frauen- und Männerbilder in den Religionen, das Postulat von Heterosexualität als sozialer Norm sowie Fragen rund um Ehelosigkeit und Enthaltsamkeit. Gefragt wird etwa: Welche Rolle hat die Frau in den Religionen? Sind Frauen und Männer gleichberechtigt? Wie wirkt sich die staatliche Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften aus? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Zölibat und sexuellem Missbrauch? Und wieviel sexuelle Lust ist im Rahmen welcher Sexualmoral überhaupt erlaubt? Die Lehrveranstaltung nimmt diese und weitere Fragen zum Wechselverhältnis von Religion und Sexualität in einer Reihe von Vorträgen und Podiumsdiskussionen auf. Insbesondere wird es um die sogenannten fünf großen Weltreligionen Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Judentum und Islam gehen. In den Blick genommen werden aber auch Formen alternativer Religiosität sowie Zusammenhänge abseits bzw. am Rand von organisierter Religion – insbesondere solche, in denen Sexualität, Körperlichkeit und Akzeptanz von sexueller Varianz (LGBTQI*) wichtige Attraktivitätsmomente bilden. Zu Wort kommen Vertreter*innen verschiedener Wissenschaften und religiöser Institutionen. Den theoretischen Hintergrund bilden – neben Geschlecht und Sexualität – Strukturkategorien wie Ethnizität, Klasse, Nationalität, Alter oder auch Körper, die es erlauben, Aspekte wie Diversität und Intersektionalität einzubeziehen. Auf diese Weise wird auch und insbesondere Perspektiven Raum gegeben, die den Fokus auf Mehrfachzugehörigkeiten und das Zusammenwirken verschiedener Diskriminierungsformen im Kontext von Religion und Sexualität richten. Schließen
Literaturhinweise
Literatur wird im Laufe des Semesters bekannt gegeben.