17526 Proseminar

SoSe 20: Why Music Matters for Movement – Interaktionen von Musik/Klang und Tanz/Bewegung in Theater und Performance

Stephanie Schroedter

Hinweise für Studierende

ONLINE-KURS / Kurs-Anmeldung bis 26. April 2020 möglich

Für alle Lehrveranstaltungen in den Fächern Theater-, Tanz- und Filmwissenschaft sowie Kultur- und Medienmanagement entfällt die Shopping Period. Eine Anmeldung zu den LV ist deshalb für alle Kurse nur bis zum Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit möglich (Sonntag, 26. April 2020). Bitte checken Sie regelmäßig Ihren FU-Mailaccount (ZEDAT-Mail)!

Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus an der Freien Universität Berlin wird diese Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020 als Online-Kurs angeboten. Die Seminarleitung wird sich auf Basis der finalen Teilnahmeliste (Deadline: 26. April 2020) bei Ihnen per Mail melden und die Modalitäten des Online-Kurses mit Ihnen direkt klären. Bitte planen Sie ein, dass zu den angegebenen Seminarzeiten ggf. Videokonferenzen, Sprechstunden o.ä. stattfinden können. Weitere Änderungen werden an dieser Stelle bekanntgegeben.

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Kommentar

Seit den Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts erheben sich immer mehr Stimmen gegen den Einsatz von Musik zum Tanz (und umgekehrt) – spätestens seit der künstlerischen Zusammenarbeit von John Cage und Merce Cunningham ist Musik keineswegs mehr eine selbstverständliche Ausgangsbasis für choreographische Arbeit. Und doch konnte sich ein „musikloser Tanz“ (Fritz Böhme) bislang nicht breitflächig durchsetzen, so dass sich die Frage stellt, warum Musik/Klänge und Geräusche in Theaterformen, in denen Bewegungsgestaltungen eine zentrale künstlerische Herausforderung darstellen,  doch von Bedeutung sein könnten?

Von Pina Bausch wissen wir, dass sie nach ihrer letzten Auseinandersetzung mit einer Opernkomposition (Blaubart – Beim Anhören einer Tonbandaufnahme von Béla Bartóks Oper „Herzog Blaubarts Burg“, 1977) ihre künstlerischen Ideen zunächst ohne Musik entwickelte und anschließend ihre musikalischen Mitarbeiter (Matthias Burkert und Andreas Eisenschneider) bat, eine „passende“ Musik für die erarbeiteten Tanzsequenzen zu finden. Die überaus heikle Aufgabe der Auswahl behielt sie jedoch sich selbst vor, wobei sie sich vor allem auf ihre Intuition, ein scheinbar untrügliches Gespür verließ: „Auch hier kann ich nicht sagen, woher ich weiß, wenn es stimmt. […] Aber unter den vielen, vielen Musiken, die sich für jede Produktion höre, gibt es für jede Szene immer eine, die wirklich passt.“ (zitiert nach: Gabriele Klein, Pina Bausch und das Tanztheater: Die Kunst des Übersetzen, Bielefeld 2019, S. 146)

In diesem Seminar wollen wir uns diesem vagen „Gespür“ aus verschiedenen Perspektiven nähern, indem wir Texte aus dem Bereich der Musikphilosophie (insb. Phänomenologie), der Musiktheorie (insb. Kognitionswissenschaft) sowie der musikchoreographischen Forschung (Analysemodelle) lesen und konkreten Beispielen aus Theater, Tanz und Performance gegenüberstellen. Dabei werden wir u.a. folgende Fragestellungen diskutieren: Warum bewegen wir uns (intuitiv) zu Musik? Welche unterschiedlichen Modelle der Interaktion von Musik/Klang und Tanz/Bewegung haben sich seit den künstlerischen Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts herausgebildet, die sich als Alternativen zu herkömmlichen Traditionen verstanden? Welche Bedeutung kann Musik für die Rezeption bzw. Perzeption (im Sinne von Wahrnehmung) von (Körper-)Bewegung/Tanz haben?

Aufgrund jüngster Maßnahmen wird dieses Seminar nun ausschließlich online durchgeführt: Nach der Anmeldung – bitte zusätzlich auch direkt bei mir: schroedter@zedat.fu-berlin.de oder st.schroedter@t-online.de – werde ich die Lektüretexte digital zur Verfügung stellen. In Abstimmung mit allen Teilnehmer*innen finden in regelmäßigen Abständen (und evtl. in Kleingruppen unterteilt) online-Diskussionen statt. Sehr gute Vor- und Nachbereitungen dieser Diskussionen durch intensive Textlektüren sind unerlässlich. Schließen

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