Abgesagt 13438 Seminar

SoSe 20: Kunst und Recht

Maria Wantuch-Thole Friederike Gräfin von Brühl

Hinweise für Studierende

Block (voraussichtlich Anfang Juli). Die Termine werden noch bekanntgegeben.

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Veranstaltung wird in alternativer, kontaktfreier Form stattfinden. Über den genauen Ablauf wird rechtzeitig gesondert informiert.

Kommentar

Das interdisziplinäre Seminar für Studierende der Kunstgeschichte und der Rechtswissenschaft widmet sich der Frage, auf welche Weise das Recht die Beziehungen zwischen den verschiedenen Akteuren der "Kunstwelt" regelt. Die Veranstaltung gliedert sich in zwei Themenschwerpunkte: 1. Rechtsfragen des Urheberrechts Der erste Themenschwerpunkt widmet sich den Rechtsfragen des Urheberrechts, insbesondere im Bereich der bildenden Kunst. Wem stehen z.B. die Nutzungsrechte an einem urheberrechtlich geschützten Werk zu, d.h. unter welchen Voraussetzungen darf ein Bild vervielfältigt oder ausgestellt werden, und wie werden Nutzungsrechte eingeräumt und übertragen? Berechtigt der Kauf eines Kunstwerks zu einer uneingeschränkten Nutzung? Wann kann ein Werk im Interesse der Allgemeinheit ohne Zustimmung des Urhebers genutzt werden, z.B. als wissenschaftliches Zitat? Wo verläuft für andere Künstler, die sich mit dem Werk auseinandersetzen, die Grenze zwischen einer Kopie, einer zustimmungsbedürftigen Bearbeitung oder einer freien Benutzung? Auch auf die Auswirkung der Digitalisierung von Bildern und ihrer Verbreitung im Internet sowie die Bedeutung alternativer Lösungsansätze wie etwa „creative commons“ soll eingegangen werden. Gleichzeitig befasst sich das Seminar mit grundlegenden Fragen an der Schnittstelle von Kunst und Urheberrecht und deren Wechselwirkung. Welches Kunstverständnis liegt dem Werkbegriff des Urheberrechts zugrunde? Wie werden Künstler durch die Begrenzungen des Urheberrechts einerseits geschützt, andererseits in ihrem Schaffen eingeschränkt? In welcher Form setzen sich Künstler, etwa im Bereich der "Appropriation Art", in ihren Werken mit dem Urheberrecht auseinander? Welche Auswirkungen hat das Urheberrecht auf die Praktiken der Sammler und Kunsttheoretiker? Das Spannungsfeld, das durch die rechtliche Kategorisierung kreativen Schaffens entsteht, soll in der Veranstaltung in seinen verschiedenen Facetten beleuchtet werden. 2. Rechtsfragen der Museums- und Kunstmarktpraxis Hauptfokus des zweiten Themenschwerpunkts der Veranstaltung sind die praxisbezogenen Rechtsfragen, die sich im Museums- und Kunstmarktbereich stellen. Im Hinblick auf die Museumspraxis werden Leihverträge, Verhaltenskodizes von Museen und ihre Bedeutung für den Erwerb und die Leihe von Kunstgegenständen sowie die Rechtsfragen der Immunität und des freien Geleits von Kulturgütern und die Vorschriften zum Export und Import von Kunstwerken thematisiert. An der Schnittstelle zwischen Museum und Markt stehen die Themen der Restitution von Kulturgut und die rechtlichen Probleme der Raub- und Beutekunst sowie der Umgang mit menschlichen Überresten (Mumien, Schrumpfköpfen etc.). Unter marktspezifischen Gesichtspunkten steht die Haftung von Kunsthändlern und Auktionshäusern beim Verkauf von Fälschungen und gestohlener Kunst im Mittelpunkt. Darüber hinaus werden der Handel und die Rückführung von gestohlenem oder illegal exportiertem archäologischem Kulturgut und die diesbezüglichen nationalen, europarechtlichen und völkerrechtlichen Regelungen erörtert. Auch die speziellen Regelungen zum "Schutzankauf" von gestohlenen Kulturgütern, insbesondere aus Afghanistan und dem Irak, werden thematisiert ("museum of last resort"). Voraussetzung für die Teilnahme ist die Übernahme eines Referates. Die Themen werden in der Einführungsveranstaltung vergeben. Schließen

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