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SoSe 20: Nietzsche und das Politische

David Kristinsson

Kommentar

Wenngleich Nietzsche keine systematische politische Philosophie bietet, ist er zweifelsohne ein Denker des Politischen in weiterem Sinne. In seinen Werken finden sich sowohl Gedanken zu so zentralen Begriffen der politischen Philosophie wie Demokratie, Recht, Gerechtigkeit, Gleichheit, Staat, Institution, wie auch zu „großer Politik“, höheren Menschen, Distanz, Freundschaft und Feindschaft, Wettkampf, Kulturpolitik, Aristokratismus, Nationalismus, Feminismus und Wille zur Macht. Herangezogen werden hierbei weniger die Standardwerke (wie Zur Genealogie der Moral), als kleinere Texte (u.a. „Homer's Wettkampf“ und Auszüge aus einigen Werken (z.B. Schopenhauer als Erzieher). Zusätzlich zu diesem breit angelegten Einblick in das Politische bei Nietzsche wollen wir uns abschließend mit einigen jüngeren Versuchen auseinandersetzen, den antidemokratischen und nicht immer „politisch korrekten“ Nietzsche als Grundlage für eine radikale bzw. agonistische Demokratietheorie und einen liberal-egalitären Perfektionismus anzuwenden, und somit gegenwärtige Politik und ihre Kritik zu denken. Schließen