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Vorlesung
SoSe 20: Das Epos in der Antike
Melanie Möller
Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen
Der Unterricht wird im Sommersemester auf online-Formate verlagert. Bitte melden Sie sich im Vorfeld bei Ihren Dozierenden, um die genauen Modalitäten zu klären. Eine Liste der E-Mailadressen finden Sie hier: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we02/institut/Mitarbeiter_innen/index.html Schließen
Kommentar
Im Rahmen der Vorlesung soll einerseits - ausgehend von den griechischen Grundlagen (Homer) - ein Überblick über die Entwicklung des römischen Epos und die wichtigsten Werke dieser Gattung gegeben, andererseits anhand ausgewählter Beispiele grundsätzliche Fragestellungen der Erzähltechnik und Erzählanalyse vorgestellt werden. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist die Beleuchtung der gesellschaftlichen und kommunikativen Rahmenbedingungen, unter denen Produktion und Rezeption epischer Texte stattfand.
Für die römische wie auch die griechische Antike stellt das Epos die wohl angesehenste und anspruchvollste Gattung dar. In Rom neben den ersten Bühnenstücken als erste wirklich literarische Gattung eingeführt, entstanden seit der zweiten Hälfte des dritten vorchristlichen Jahrhunderts lateinische Epen bereits vor einer eigenständigen lateinischen Prosaliteratur, und hier speziell der für die geschichtsbewussten Römer sonst so bedeutenden Historiographie. Seit der lateinischen Homer-Übersetzung des Livius Andronicus (‘Odusia’) findet sich Geschichte in epischer Form verarbeitet, so im ‘Bellum Poenicum’ des Naevius und vor allem in den ‘Annalen’ des Ennius, die für lange Zeit den Rang eines Nationalepos einnahmen und das griechische Versmaß des daktylischen Hexameters als verbindlich für die nachfolgende Epik begründen konnten. Erst in den 50er Jahren des ersten Jahrhunderts v. Chr. experimentierten die sog. Neoteriker mit einer neuen, alexandrinisch-hellenistisch beeinflußten epischen Form, dem mythologischen Kleinepos (Epyllion), während Ovid mit seinen ‘Metamorphosen’, einem epischen Kataloggedicht mit ca. 250 Verwandlungssagen, zumindest äußerlich zur großen Form zurückgekehrt ist.
Höhepunkt römischer Epik aber ist zweifellos die ‘Aeneis’ Vergils, die als mythisch-historische, zugleich aber auch auf das spätere Rom vorausweisende Erzählung dem Nationalstolz der Römer eine passende Grundlage gab und eine unübertroffene Bedeutung und Beliebtheit bis in die heutige Zeit erreichen konnte.
Folien und Texte werden, soweit möglich, online zur Verfügung gestellt. Schließen
Für die römische wie auch die griechische Antike stellt das Epos die wohl angesehenste und anspruchvollste Gattung dar. In Rom neben den ersten Bühnenstücken als erste wirklich literarische Gattung eingeführt, entstanden seit der zweiten Hälfte des dritten vorchristlichen Jahrhunderts lateinische Epen bereits vor einer eigenständigen lateinischen Prosaliteratur, und hier speziell der für die geschichtsbewussten Römer sonst so bedeutenden Historiographie. Seit der lateinischen Homer-Übersetzung des Livius Andronicus (‘Odusia’) findet sich Geschichte in epischer Form verarbeitet, so im ‘Bellum Poenicum’ des Naevius und vor allem in den ‘Annalen’ des Ennius, die für lange Zeit den Rang eines Nationalepos einnahmen und das griechische Versmaß des daktylischen Hexameters als verbindlich für die nachfolgende Epik begründen konnten. Erst in den 50er Jahren des ersten Jahrhunderts v. Chr. experimentierten die sog. Neoteriker mit einer neuen, alexandrinisch-hellenistisch beeinflußten epischen Form, dem mythologischen Kleinepos (Epyllion), während Ovid mit seinen ‘Metamorphosen’, einem epischen Kataloggedicht mit ca. 250 Verwandlungssagen, zumindest äußerlich zur großen Form zurückgekehrt ist.
Höhepunkt römischer Epik aber ist zweifellos die ‘Aeneis’ Vergils, die als mythisch-historische, zugleich aber auch auf das spätere Rom vorausweisende Erzählung dem Nationalstolz der Römer eine passende Grundlage gab und eine unübertroffene Bedeutung und Beliebtheit bis in die heutige Zeit erreichen konnte.
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Literaturhinweise
Zur Einführung und begleitenden Lektüre:
E. Burck (Hrsg.): Das römische Epos, Darmstadt 1979 W. Schetter: Das römische Epos, Wiesbaden 1978
13 Termine
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Mi, 22.04.2020 16:00 - 18:00
Mi, 29.04.2020 16:00 - 18:00
Mi, 06.05.2020 16:00 - 18:00
Mi, 13.05.2020 16:00 - 18:00
Mi, 20.05.2020 16:00 - 18:00
Mi, 27.05.2020 16:00 - 18:00
Mi, 03.06.2020 16:00 - 18:00
Mi, 10.06.2020 16:00 - 18:00
Mi, 17.06.2020 16:00 - 18:00
Mi, 24.06.2020 16:00 - 18:00
Mi, 01.07.2020 16:00 - 18:00
Mi, 08.07.2020 16:00 - 18:00
Mi, 15.07.2020 16:00 - 18:00