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SoSe 20: Ist die Seele unsterblich? – Platons Phaidon

Raul Heimann

Kommentar

Platons Dialog zur Unsterblichkeit hat nicht allein wegen seiner Unsterblichkeitsbeweise über die Antike hinaus Berühmtheit erlangt, sondern auch wegen seiner existentiellen Grenzsituation kurz vor Sokrates‘ Hinrichtung. Die reiche und wechselvolle Rezeptionsgeschichte konzentriert sich wahlweise auf die erkenntnistheoretischen Aspekte der Beweise oder auf die existentielle Problematik der Dialogsituation. Doch beide Seiten lassen sich nicht voneinander trennen. Gerade angesichts des unmittelbar bevorstehenden Todes kommt der Unsterblichkeit höchste existentielle Relevanz zu. So bindet Sokrates die Leitfrage nach der Unsterblichkeit der Seele stets an Überlegungen zur richtigen Lebensführung und zur Aufgabe der Philosophie zurück. In seinem berühmten Ausspruch „Philosophieren heißt Sterbenlernen“ kommt dieser enge Zusammenhang zum Ausdruck. Im Seminar soll in gemeinsamer Lektüre und Diskussion des Klassiker-Textes dem systematischen Zusammenhang der erkenntnistheoretischen Unsterblichkeitsfrage und der ethischen Frage nach dem guten Leben nachgegangen werden. Dazu sollen regelmäßig Textgliederungen erstellt werden, die die argumentative Struktur der Textabschnitte übersichtlich und nachvollziehbar darstellen. Die virtuellen Sitzungen sollen möglichst eine Seminaratmosphäre schaffen, in denen diese Strukturen vorgestellt und gemeinsam diskutiert werden können. Alternativen wie Gruppenarbeiten, Chats, Kurztexte etc. werden je nach Bedarf eingesetzt und rechtzeitig auf Blackboard bekannt gegeben. Griechischkenntnisse werden nicht vorausgesetzt. Schließen

Literaturhinweise

Platon. Phaidon: Klassiker Auslegen, Bd. 44, Hrsg.: J. Müller, Berlin 2011. Platon: Phaidon, gr.-dt., Übers./ Komm.: B. Zehnpfennig, Hamburg 1991. Platon: Werke, gr.-dt., Übers.: F. Schleiermacher, Hrsg.: K. Hülser, Frankfurt/M. 2002. Schließen