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SoSe 20: Religionsdiskurse im Kontext der Vierten-Mai- bzw. Neuen-Kultur-Bewegung

Christian Meyer

Zusätzl. Angaben / Voraussetzungen

Die Lehrveranstaltung findet online über Blackboard statt. Start ist am 21.04.2020.

Kommentar

Das Seminar soll in einige seiner Zeit höchst prominente Debatten als integralen Teil der Neuen Kultur-Bewegung (ab 1915) einführen. Während die Neue-Kultur-Bewegung (xinwenhua yundong) am Anfang der Republikzeit allgemein mit der politischen Bewegung des 4.Mai 1919 assoziiert wird und diese im letzten Jahr mit diversen Symposien gefeiert und auch in ihrer Bedeutung neuevaluierend reflektiert wurde, sind die Religionsdebatten der Jahre 1920-21 bisher eher vernachlässigt worden. Tatsächlich handelte es sich aber um öffentlich ausgetragene akademische Debatten und Vortragsreihen, in denen Visionen eines künftigen Chinas kontrovers diskutiert wurde. Diese Debatten können zeitlich im Rahmen der Verfassungsdiskussionen und intellektueller Neuorientierungen der frühen Republikzeit verortet werden. Wichtige Redebeiträge entstanden im Rahmen eines Streits innerhalb der neugegründete Shaonian Zhongguo xuehui und wurden in der Zeitschrift Shaoninan Zhongguo gesammelt veröffentlicht. Akteure in den Debatten waren so wichtige Gestalten wie Cai Yuanpei, Hu Shi, Bertrand Russell, Zhou Zuoren oder Liang Shuming, aber auch eine Zahl heute weniger bekannter Intellektueller und Positionen. Das Seminar verbindet Lektüre einschlägiger neuerer Sekundärliteratur mit Originallektüre der Beiträge und einführenden (Kurz)Referaten. Lektüre zur Vorbereitung: Vincent Goossaert; David Palmer: The Religious Question in Modern China, Chicago; London: University of Chicago Press, 2011 Schließen