SoSe 20: Theorie und Aktualität des Boten(-berichts) im Theater
Friederike Oberkrome
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ONLINE-KURS / Kurs-Anmeldung bis 26. April 2020 möglich
Für alle Lehrveranstaltungen in den Fächern Theater-, Tanz- und Filmwissenschaft sowie Kultur- und Medienmanagement entfällt die Shopping Period. Eine Anmeldung zu den LV ist deshalb für alle Kurse nur bis zum Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit möglich (Sonntag, 26. April 2020). Bitte checken Sie regelmäßig Ihren FU-Mailaccount (ZEDAT-Mail)!
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus an der Freien Universität Berlin wird diese Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020 als Online-Kurs angeboten. Die Seminarleitung wird sich auf Basis der finalen Teilnahmeliste (Deadline: 26. April 2020) bei Ihnen per Mail melden und die Modalitäten des Online-Kurses mit Ihnen direkt klären. Bitte planen Sie ein, dass zu den angegebenen Seminarzeiten ggf. Videokonferenzen, Sprechstunden o.ä. stattfinden können. Weitere Änderungen werden an dieser Stelle bekanntgegeben.
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Ob die Medialität von Theateraufführungen in der unmittelbaren Begegnung zwischen Handelnden und Zuschauenden liegt, ist in den letzten Jahren von theaterwissenschaftlicher Seite verstärkt in Frage gestellt worden. Stattdessen rücken Konzepte wie ,Postspektakuläres Theater‘ (Eiermann 2009), ,Intermediale Szenographien‘ (Wiens 2014) oder ,Theater der Spur‘ (Zimmermann 2017) die Mittelbarkeit von Aufführungsereignissen und damit die Darstellungsbedingungen und Vermittlungsweisen von Theater in den Blick.
Dieses Seminar nähert sich der aktuellen Diskussion um die Medialität von Theater ausgehend von dem antiken Theatermittel des Boten, dessen Auftritt von einem fernen, jenseits der Bühne gelegenen Geschehen kündet und temporär Distanzen zwischen Hier und Dort, Gegenwart und Vergangenheit überbrückt. Neben theaterhistorischen Verwendungsweisen des Botenberichts in Tragödie und klassischem Drama soll es vor allem darum gehen, die Aktualität des Botenberichts im Gegenwartstheater unter medientheoretischen und darstellungsethischen sowie -politischen Aspekten zu diskutieren. So lässt sich der Botenbericht neben der Verschränkung der Theaterbühne mit anderen medialen Räumen oder der Einbindung digitaler Medien in Aufführungsformate ebenso auf Streitfragen um die Repräsentationsweisen des Sozialen im Theater beziehen – handelt es sich bei Botenauftritten doch klassischerweise um sozial marginale Figuren wie Hirten, Ammen, oder Diener.
Solche und weitere Dimensionen des Botenberichts sollen an theoretischen Texten, nach Möglichkeit aber auch an konkreten Aufführungsbeispielen aufgesucht werden. Allerdings wird das Seminar aus gegebenem Anlass zunächst auf die unmittelbare Kommunikationssituation verzichten und über die Ferne, sprich: im digitalen Raum stattfinden. Die zu lesenden Texte werden Ihnen online und thematisch gebündelt zur Verfügung gestellt, begleitet von Lektürehinweisen sowie kleineren Lektüreaufgaben. Über angedachte digitale Austauschformate sowie über den konkreten Ablauf des Kurses werden Sie zu Beginn des Semesters informiert.
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