SoSe 20: OLYMPISCHE SPIELE - Geschichte eines Körper-Spektakels
Erhard Ertel
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ONLINE-KURS / Kurs-Anmeldung bis 26. April 2020 möglich
Für alle Lehrveranstaltungen in den Fächern Theater-, Tanz- und Filmwissenschaft sowie Kultur- und Medienmanagement entfällt die Shopping Period. Eine Anmeldung zu den LV ist deshalb für alle Kurse nur bis zum Ende der ersten Woche der Vorlesungszeit möglich (Sonntag, 26. April 2020). Bitte checken Sie regelmäßig Ihren FU-Mailaccount (ZEDAT-Mail)!
Aufgrund der Maßnahmen zur Eindämmung des neuartigen Corona-Virus an der Freien Universität Berlin wird diese Lehrveranstaltung im Sommersemester 2020 als Online-Kurs angeboten. Die Seminarleitung wird sich auf Basis der finalen Teilnahmeliste (Deadline: 26. April 2020) bei Ihnen per Mail melden und die Modalitäten des Online-Kurses mit Ihnen direkt klären. Bitte planen Sie ein, dass zu den angegebenen Seminarzeiten ggf. Videokonferenzen, Sprechstunden o.ä. stattfinden können. Weitere Änderungen werden an dieser Stelle bekanntgegeben.
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„Olympia ist das größte sinnliche Theater der Moderne.
Nur eine Fußballweltmeisterschaft erreicht noch gleichen Rang an Kolossalem.“
(Gerhard Zwerenz, 1972)
Die Olympischen Spiele von Tokio werden 2020 nicht stattfinden, gleiches gilt für die Fußballeuropameisterschaft. Vor allem Olympia aber bedeutet in unserer heutigen globalen Kultur zweierlei: ein reales Sportereignis und eine zivilisatorische Idee.
Ob im Altertum oder der Neuzeit - die Olympischen Spiele waren und sind eines der markantesten theatralen Phänomene der Menschheitsgeschichte. Ihre gesellschaftliche Brisanz und Akzeptanz, ihre sportliche und ästhetische Faszination basiert dabei vor allem auf der urtheatralischen Fähigkeit, Welt- und Menschenbilder in einer sinnlich-materiellen Form zu produzieren, die universell verständlich ist - dem sich bewegenden Menschen. Die Spiele wurden und werden so zu Körper-Spektakeln, in denen sich das Wesen des Menschen wie der Geist einer Gesellschaft unverkennbar manifestieren. Die jeweils historisch-konkreten Ausformungen dieser Manifestationen, ihre politischen Aufladungen, ihre medialen und kommerziellen Verwerfungen etc. sollen neben der Erörterung von Grundzügen der Entwicklungsgeschichte der olympischen Bewegung an ausgewählten Spielen diskutiert werden.
Die Untersuchungen sollen dabei aber auch immer mit einer parallelen Diskussion verknüpft werden, die der Frage nachgeht, inwieweit der Sport nicht nur theatrale Elemente aufweist, sondern selbst als Theater zu verstehen ist. Die Dimensionen eines modernen Theater/Theatralitäts/Performativitäts – Begriffes sollen dabei auch durch einen Blick auf sportphilosophische Positionen angereichert werden und damit die Frage nach einer Erweiterung des Gegenstandes der Theaterwissenschaft provozieren.
Bei Fragen oder Problemen melden Sie sich bitte unter folgender Adresse: ertel_olympia@web.de
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