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SoSe 20: Jean-Jacques Rousseau: Individuum und Gesellschaft

Iris Roebling-Grau

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Jean-Jacques Rousseau zählt zu den einflussreichsten Schriftstellern und Philosophen der Aufklärung. Wir wollen einzelne seiner politischen und literarischen Werke lesen und dabei sein Verständnis von Individualität nachvollziehen. Wie entsteht sie? Inwiefern formt sie sich in Auseinandersetzung mit anderen? Einerseits entwirft Rousseau im ‚Émile‘ von 1762 die Vorstellung von einem Kern der Persönlichkeit, der sich frei entfalten solle. Andererseits formuliert er in ‚Du contrat social‘ aus demselben Jahr den Gedanken eines Gemeinwillens, der das Subjekt stark einschränkt und prägt. Auch wie diese Überlegungen auf die unterschiedlichen Rollen der Geschlechter bezogen werden, wollen wir uns anschauen, wobei uns die Briefe der Madame de Staël interessieren werden. Über die Balance zwischen Einsamkeit in Freiheit und Gemeinschaft in Zwang denkt Rousseau auch in seinem Roman Julie, ou la nouvelle Héloise (1761) nach. An dem Schicksal der Protagonistin hat das zeitgenössische Publikum großen Anteil genommen. Der Text ist auch nach der Französischen Revolution vielfach rezipiert worden, unter anderem von Stendhal. In Le Rouge et le noir (1830) ist Julien Sorel, die Hauptfigur, ein begeisterter Leser von Julie. Dieses Echo auf Rousseau wollen wir einbeziehen und uns fragen, welche Antworten Stendhal auf die Fragen des vorrevolutionären Schriftstellers vorschlägt. close

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Lecturers:
Prof. Dr. Iris Roebling-Grau