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Seminar
SoSe 20: Strukturalismus
Ferdinand von Mengden
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fand ein Paradigmenwechsel in der Sprachwissenschaft statt. Die meisten der nunmehr getroffenen Grundannahmen über Sprache und die Konsequenzen, die daraus für die Beschreibung und Erforschung von Sprache gezogen wurden, sind nach wie vor prägend für die heutige Linguistik. Hierzu gehört unter anderem, dass man Sprache vor allem als unbewegliches System betrachtet, dass man dieses System vom eigentlichen Sprachgebrauch abtrennt und dass man Sprache als ein System von Beziehungen seiner einzelnen Elemente (Laute, Wörter, Konstruktionen) untereinander betrachtet. Die wichtigsten Merkmale dieser neuen Ansätze und Herangehensweisen werden unter dem Begriff ‚Strukturalismus‘ zusammengefasst, der auch andere geisteswissenschaftliche Bereiche beeinflusst hat. Dabei handelt es sich aber keineswegs um einen einheitlichen theoretischen Rahmen, sondern vielmehr um eine recht heterogene Reihe von Ansätzen und Ideen, die zu recht unterschiedlichen, teilweise sogar widersprüchlichen Aussagen führen. Zum Beispiel nährt sich der Amerikanische Strukturalismus eher aus der spezifisch nordamerikanischen Anthropologie; der Europäischen Strukturalismus zeigt andererseits Verbindungen zu den im 19. Jahrhundert entstandenen Nationalphilologien. Dazu sind auch die einzelnen in Europa prominenten Schulen recht unterschiedlich.
In dem Seminar verschaffen wir uns einen Überblick über die einzelnen Strömungen und Ideen. Dabei arbeiten wir einmal deren spezifische Unterschiede und Gemeinsamkeiten heraus. Besonders interessant wird dabei sein zu sehen, welcher der strukturalistischen Ideen sich auf welche Weise durchgesetzt haben und noch für die heutige Linguistik interessant sind, und welche Ansätze keine oder kaum Beachtung gefunden haben; welche Vorschläge sich aus der empirischen Beobachtung von Sprache heraus neu ergeben haben und welche davon sich eher aus einem spezifischen Zeitgeist des frühen 20. Jahrhunderts heraus erklären lassen.
Wenn Sie an dem Seminar teilnehmen möchten, zur ersten Sitzung aber nicht kommen können, geben Sie mir bitte rechtzeitig vor der ersten Sitzung per E-Mail Bescheid.
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Suggested reading
Zur vorbereitenden Lektüre sollten sich die Teilnehmer*innen bereits vor Beginn des Seminars mit dem Cours de linguistique générale von Ferdinand de Saussure vertraut machen, den es (u.a.) in den folgenden Ausgaben (sowie zahlreichen Nach- und Neudrucken) gibt.
Ferdinand de Saussure. 1916. Cours de linguistique générale. Publié par Charles Bally et Albert Sechehaye. Avec la collaboration de Albert Riedlinger. Lausanne; Paris: Payot.
Ferdinand de Saussure. 1916 [2001]. Grundfragen der allgemeinen Sprachwissenschaft. 3. Auflage mit einem Nachwort von Peter Ernst. Herausgegeben von Charles Bally und Albert Sechehaye unter Mitwirkung von Albert Riedlinger. Übersetzt von Herman Lommel. de Gruyter Studienbuch. Berlin; New York: de Gruyter. close
11 Class schedule
Regular appointments
Fri, 2020-04-24 10:00 - 12:00
Fri, 2020-05-15 10:00 - 12:00
Fri, 2020-05-22 10:00 - 12:00
Fri, 2020-05-29 10:00 - 12:00
Fri, 2020-06-05 10:00 - 12:00
Fri, 2020-06-12 10:00 - 12:00
Fri, 2020-06-19 10:00 - 12:00
Fri, 2020-06-26 10:00 - 12:00
Fri, 2020-07-03 10:00 - 12:00
Fri, 2020-07-10 10:00 - 12:00
Fri, 2020-07-17 10:00 - 12:00