30213
Graduate Course
SoSe 20: Prekarisierung - Kreativität - Kunst
Rolf-Dieter Hepp
Information for students
Important: This course will take place as an Online-Course. It will be taught using both synchronous and asynchronous teaching formats.
Detailed information will be made available by the lecturer via Blackboard after the enrollment on Campus Management.
If you don’t have access to Campus Management or Blackboard but want to partake in the course, please write an e-mail to the lecturer.
Current Information about changes related to COVID-19 can be viewed at the Institute’s Website. close
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Im Rahmen der Umorganisation der gesellschaftlichen Arbeit konstituieren sich qualitativ andere Verhältnisse zur Arbeit und es bildet sich ein „neuer Geist des Kapitalismus“ (Boltanski/ Chiapello) heraus. Hierdurch werden neue Anforderungspotentiale an alle Akteure gestellt, die von Boltanski derart gefasst werden, dass die Arbeitenden sich an der Arbeitsorganisation beteiligen müssen, so dass Verantwortlichkeiten gestreut werden und alle Mitarbeiter angehalten sind, sich wie Führungspersonal zu verhalten und an diesem zu orientieren.
Während in Deutschland die Prekarisierungsdebatte in erster Linie auf unqualifizierte Arbeitskräfte abzielt, spielt in der französischen Diskussion eher Umstrukturierungen in der Produktionsstruktur eine entscheidende Rolle, da die kreativen Arbeitskräfte ebenso von Prekarisierungestendenzen betroffen sind.
Eine Flexibilisierung der Arbeitsverträge bietet eine Plattform zur Durchsetzung dieser neuen Arbeitsanforderungen. Dabei werden soziale Unsicherheiten im gesamten gesellschaftlichen Raum verteilt, so dass sich neue soziale Verunsicherungen und Abhängigkeiten herausbilden. Hiervon sind qualifizierte Arbeitskräfte ebenso betroffen, so dass sich Formen der Prekarisierung quer zum sozialen Raum herausbilden und sich innerhalb sozialstruktureller Zusammenhänge festsetzen.
Dadurch, dass der Kunst einen anderer Stellenwert als der Arbeit zugeordnet wird, wird sie als Entfaltung von Kreativität betrachtet und somit wird Emanzipationspotential in die Gesellschaft hereingetragen. Die Ausweitung kreativer Tätigkeiten in die Arbeitszusammenhänge führt einerseits zu einer Ausweitung kultureller Aktivitäten, neuer Berufsbilder und einem anderen Selbstverständnis der betroffenen Akteure, erfährt aber andererseits eine Subsumtion unter die Produktionsbedingungen. Hierdurch wird die Kunst in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt und in den Produktionsprozess zwischen den Polen Kreativität und sozialer Unsicherheit situiert.
Durch die Schaffung neuer Berufsbilder werden neue Formen der Individualisierung im Sinne von Durkheim in der Gesellschaft verankert;- nämlich im Sinne neuer Positionen im sozialen Gefüge. Wieweit diese über Emanzipationspotentiale, aber auch über soziale Unsicherheiten und Prekarisierungstendenzen gebrochen sind, soll im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden. close
Während in Deutschland die Prekarisierungsdebatte in erster Linie auf unqualifizierte Arbeitskräfte abzielt, spielt in der französischen Diskussion eher Umstrukturierungen in der Produktionsstruktur eine entscheidende Rolle, da die kreativen Arbeitskräfte ebenso von Prekarisierungestendenzen betroffen sind.
Eine Flexibilisierung der Arbeitsverträge bietet eine Plattform zur Durchsetzung dieser neuen Arbeitsanforderungen. Dabei werden soziale Unsicherheiten im gesamten gesellschaftlichen Raum verteilt, so dass sich neue soziale Verunsicherungen und Abhängigkeiten herausbilden. Hiervon sind qualifizierte Arbeitskräfte ebenso betroffen, so dass sich Formen der Prekarisierung quer zum sozialen Raum herausbilden und sich innerhalb sozialstruktureller Zusammenhänge festsetzen.
Dadurch, dass der Kunst einen anderer Stellenwert als der Arbeit zugeordnet wird, wird sie als Entfaltung von Kreativität betrachtet und somit wird Emanzipationspotential in die Gesellschaft hereingetragen. Die Ausweitung kreativer Tätigkeiten in die Arbeitszusammenhänge führt einerseits zu einer Ausweitung kultureller Aktivitäten, neuer Berufsbilder und einem anderen Selbstverständnis der betroffenen Akteure, erfährt aber andererseits eine Subsumtion unter die Produktionsbedingungen. Hierdurch wird die Kunst in ihrer Unabhängigkeit eingeschränkt und in den Produktionsprozess zwischen den Polen Kreativität und sozialer Unsicherheit situiert.
Durch die Schaffung neuer Berufsbilder werden neue Formen der Individualisierung im Sinne von Durkheim in der Gesellschaft verankert;- nämlich im Sinne neuer Positionen im sozialen Gefüge. Wieweit diese über Emanzipationspotentiale, aber auch über soziale Unsicherheiten und Prekarisierungstendenzen gebrochen sind, soll im Rahmen des Seminars herausgearbeitet werden. close
Suggested reading
Literatur
- Baxandall, Die Wirklichkeit der Bilder
- Boltanski, Chiapello, Der neue Geist des Kapitalismus
- Bourdieu, Die Regeln der Kunst
- Manger, Arbeit und Brot
- Raunig, Wuggenig (Hg.) Kritik der Kreativität
13 Class schedule
Regular appointments
Wed, 2020-04-22 12:00 - 14:00
Wed, 2020-04-29 12:00 - 14:00
Wed, 2020-05-06 12:00 - 14:00
Wed, 2020-05-13 12:00 - 14:00
Wed, 2020-05-20 12:00 - 14:00
Wed, 2020-05-27 12:00 - 14:00
Wed, 2020-06-03 12:00 - 14:00
Wed, 2020-06-10 12:00 - 14:00
Wed, 2020-06-17 12:00 - 14:00
Wed, 2020-06-24 12:00 - 14:00
Wed, 2020-07-01 12:00 - 14:00
Wed, 2020-07-08 12:00 - 14:00
Wed, 2020-07-15 12:00 - 14:00