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SoSe 20: Italienische Literatinnen des 17. Jahrhunderts: Moderata Fonte, Lucrezia Marinelli, Arcangela Tarabotti

Christina Schaefer

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Im Zentrum des Seminars steht die Lektüre dreier venezianischer Schriftstellerinnen, die sich je unterschiedlich im Kontext der Querelle des femmes des beginnenden 17. Jahrhunderts positionieren – zu einer Zeit, als im gegenreformatorischen Italien das Schreiben für Frauen zunehmend mit Schwierigkeiten behaftet war (Cox 2008: 166-227). In einem ersten Überblick werden wir uns mit den allgemeinen Modalitäten weiblichen Schreibens im frühneuzeitlichen Italien auseinandersetzen und dabei u.a. einen exemplarischen Blick auf Autorinnen des 16. Jahrhunderts werfen, die – wie etwa Vittoria Colonna – zu Ikonen, ja role models für ihre Nachfolgerinnen avancierten. Anschließend werden gelesen und diskutiert: Moderata Fonte, Il merito delle donne (1600); Lucrezia Marinella, La nobiltà et l’eccellenza delle donne (1601); Arcangela Tarabotti, La semplicità ingannata (1654). Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf den intertextuellen Bezügen (u.a. zu Schriften zeitgenössischer männlicher Autoren), den Strategien des weiblichen self- und community-fashioning sowie der textuellen Selbststilisierung der Autorinnen – und zwar stets vor dem Hintergrund der sozio-ökonomischen Bedingungen des damaligen Venedig: den Lebens- und Arbeitsbedingungen von Frauen im Kontext von Buchmarkt, Akademien, Klöstern etc. Das Seminar vertieft und erweitert darüber hinaus vorhandene Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens (insb. kritische Auseinandersetzung mit Sekundärliteratur, Redaktion wissenschaftlicher Texte). Die Lektüre des Fonte-Textes wird zu Beginn des Semesters vorausgesetzt. Studierende anderer Studiengänge sind herzlich willkommen. Alle Primärtexte sind auch in deutscher bzw. englischer Übersetzung erhältlich. Italienische Sprachkenntnisse sind jedoch auch in diesem Fall von Vorteil. Nähere Informationen hierzu erteilt gerne die Dozentin. close