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SoSe 20: Gespaltener Kommunikationsraum nach dem Mauerfall? Berlin, seine Medien und die Ost-West-Diskussion in der Nachwendezeit

Maria Löblich

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Noch 30 Jahre nach dem Mauerfall scheint in Berlin der gespaltene Kommunikationsraum zwischen Ost und West zu existieren, den die Medienforschung Mitte der 1990er konstatiert hat. An den Verbreitungsgebieten von Berliner Zeitung und Tagesspiegel lässt sich nach wie vor die ehemalige Systemgrenze erkennen. Die anhaltende publizistische Spaltung wurde auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen deutlich. Bis zum Zusammenschluss zum RBB bevorzugten Westberliner*innen das Angebot des SFB, Ostberliner*innen schalteten häufiger den Ostdeutschen Rundfunk Brandenburg ein. Die heutigen Quoten des RBB deuten nicht auf einen Vereinigungserfolg hin. Im öffentlichen Diskurs schwingt die Ost-West-Kategorisierung bis heute weiter mit, wenn es um den Berliner Medienraum geht. Etwa im letzten Jahr, als die beiden neuen Eigentümer der Berliner Zeitung überregional eingeordnet wurden. Das Seminar fragt, welche Spuren der publizistischen Spaltung bis heute zu finden sind und wie diese Spaltung mit Medienstrukturen, mit dem Mediendiskurs über Ostdeutschland und mit der Mediennutzung zusammenhängt. Welchen Einfluss könnte der Transformationsprozess, den die Berliner Medien in der Nachwendezeit selbst durchliefen, auf die journalistische Thematisierung von Ost- und Westberlin gehabt haben? Die Ausgangsannahme, die im Seminar verfolgt werden soll, lautet: Probleme und Erfolge beim Zusammenwachsen von Ost und West sind nicht ohne die Medienpolitik und die Medienwirtschaft zu verstehen, die in der Nachwendezeit Medienstrukturen gestaltet haben. Ebenso wenig kann eine solche Erklärung auf die Menschen verzichten, die seitdem mediale Inhalte produziert und genutzt haben. Im Seminar entwickeln wir zuerst einen theoretischen Rahmen. Anschließend werden mit verschiedenen Materialien unterschiedliche Themenbereiche analysiert, z.B. die Abwicklung des DDR-Rundfunks in Berlin, die Übernahmen auf dem Pressemarkt, die Hörerproteste für den Erhalt von DT64 oder den medialen Ost-West-Diskurs. Texte, Quellen, Übungen werden in Blackboard zur Verfügung gestellt. Für interaktive Elemente wird Webex benutzt. Für interaktive Elemente ist das ursprüngliche Zeitfenster, Dienstag, 14-16 Uhr (ct) vorgesehen. close

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Lecturers:
Univ.-Prof. Dr. Maria Löblich