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Undergraduate Course
SoSe 20: Weibliche Zukunftsvisionen
Leonie Achtnich
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Der Roman The Handmaid’s Tale der Schriftstellerin Margaret Atwood ist seit seiner Publikation 1985 sehr einflussreich und wurde 2017 im Serienformat (neu-)verfilmt. Im Zentrum des Textes steht ein totalitärer Staat, in dem Frauenrechte massiv eingeschränkt sind. Wenn er auch oft als Dystopie bezeichnet wird, lässt Atwood den Roman ungern in dieses oder ein anderes Genre einordnen. Statt Science Fiction verweist sie auf „speculative fiction“, statt Dystopie auf „ustopia“, eine Wortneuschöpfung, die ustopisches und dystopisches Schreiben verknüpft. Auch als „feminist“ will sie ihr Werk nicht uneingeschränkt verstanden wissen. Neben diesem mit besonderer medialer Aufmerksamkeit bedachten Roman werden auch in der zeitgenössischen Literatur zahlreiche feministische, oft dystopische Zukunftsgestaltungen registriert. Im Seminar lesen wir Atwoods The Handmaid’s Tale im Hinblick auf eine Tradition literarischer Zukunftsvisionen von Schriftstellerinnen. Dazu wenden wir uns zunächst Kurzgeschichten von Octavia Butler und Ursula K. LeGuin zu und diskutieren anhand dieser und anderer Texte die Verschränkung von Zukunftsvisionen und Genderaspekten: Welche Rollen schreiben die Texte ihren Protagonistinnen zu? Welche Visionen entwickeln die Texte für die Zukunft? Wie sieht die Literatur in diesen Zukunftsvisionen aus und welche Funktion wird ihr attestiert? Anschließend lesen wir Atwood und suchen ihren Roman anhand unserer Erkenntnisse zu entschlüsseln, dabei wird auch die Verfilmung eine Rolle spielen. Im letzten Abschnitt des Seminars stehen einige Texte zur Auswahl, darunter unter anderem Atwoods jüngst erschienene Fortsetzung, The Testaments, weitere Vorschläge sind willkommen. Die Bereitschaft zur Lektüre von längeren Texten in englischer Sprache sollte vorhanden sein. Für The Handmaid’s Tale sei die Ausgabe Vintage Classics empfohlen. close
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