SoSe 21: Theater und Performance in Corona-Zeiten
Jenny Schrödl
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Von der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Maßnahmen sind die Theater-, Kunst- und Kulturinstitutionen ebenso wie die freien Künste in besonders hohem Maße betroffen: Inzwischen sind Theater- und Konzerthäuser ein dreiviertel Jahr geschlossen, so gut wie alle öffentlichen Festivals, Lesungen oder Tourneen abgesagt, viele Veranstaltungen ins Netz verlegt. In Corona-Zeiten werden Ko-Präsenz, Liveness und Versammlung zum Problem. Deutschland, so ist wiederholt aus der Politik zu hören, erlebe die schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg – und damit verbunden auch und in besonderem Maße die Live-Künste. Das Seminar nimmt die Corona-Krise zum Ausgangspunkt, um sowohl nach den Problematiken als auch nach den Möglichkeiten zu fragen, die diese Krise mit sich bringt.
Im Sinne eines gemeinsamen Such- und Forschungsprozesses werden wir uns im Seminar zusammen mit eingeladenen Gästen sowie anhand ausgewählter künstlerischer Debatten und Inszenierungen folgenden Fragen widmen: Wie gehen Künstler:innen und Institutionen mit der Situation um? Welche (Aus-)Wirkungen haben die langen Schließungen bzw. die partiellen Öffnungen auf die künstlerische Arbeit, auf Aufführungen und auch auf den Kontakt bzw. das Zusammenspiel mit dem Publikum? Welche Möglichkeiten (und auch Probleme) ergeben sich durch digitale Techniken und Social Media? Wie realisieren sich Probenprozesse, kollektives Arbeiten, virtuelle wie reale Aufführungssituationen (u.a.) unter Corona-Bedingungen? Welche Gemeinsamkeiten und/oder Unterschiede zwischen verschiedenen Kunstformen, zwischen freien und angestellten Künstler:innen, zwischen unterschiedlichen Orten oder Institutionen (u.a.) gibt es? Welche Formen von Empowerment, Kritik und/oder Solidarität werden entwickelt? Und nicht zuletzt: welche Prognosen und Visionen gibt es für ein postpandemisches Theater?
Das Seminar wird wöchentlich online (via Webex) stattfinden.
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