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SoSe 21: Cicero: De imperio Cn. Pompeii
Fabian Zuppke
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Die 66 v. Chr. von M. Tullius Cicero in der Volksversammlung gehaltene Rede De lege Manilia sive de imperio Cn. Pompei markiert einen entscheidenen Zwischenschritt sowohl für Ciceros eigene politische Biographie, der in dieser Zeit das Amt der Prätur ausübte, als auch für die römische Republik in ihrem Auflösungsprozess im ersten vorchristlichen Jahrhundert. Pompeius Magnus war schon kurz zuvor durch die vom Volkstribunen Gabinius eingebrachte lex Gabinia mit einem imperium zur Beseitigung der Piraten im Mittelmeerraum beauftragt worden. Eine Aufgabe, die dieser in kürzester Zeit erledigte. Nun wollten seine politischen Unterstützer - wie der Volkstribun Manilius – und weite Teile des populus Romanus Pompeius mit einem außerordentlichen imperium und weitreichenden Befugnissen zur Übernahme des Krieges im Osten gegen den pontischen König Mithridates ausstatten. Gegen diese präzedenzlose Machtkonzentration in einem Individuum opponierten Vertreter der römischen Aristokratie, allen voran Q. Catulus und Q. Hortensius. Für Cicero war De imperio Cn. Pompei die erste dezidiert im Raum der politischen Öffentlichkeit gehaltene Rede und zugleich die öffentliche Bindung an Pompeius. Dabei ist die Argumentation des Republikaners Cicero von besonderem Interesse, schuf die maßgeblich durch seine Rede bewirkte Annahme der lex Manilia doch einen Präzedenzfall der im juristischen Sinne außerordentlichen Machtkonzentration, die sich in andere kontemporäre Auflösungserscheinungen der republikanischen Institutionen und Gepflogenheiten einreiht. Der Lektüre empfiehlt sich die Rede überdies, da sie aufgrund ihres übersichtlichen Aufbaus, der ausgewogenen Stilart des medium dicendi genus und des klaren Ausdrucks (nach dem rhetoriktheoretischen Kriterium der perspicuitas) einen Musterfall einer Rede des genus deliberativum darstellt.
Im Fokus des Veranstaltungsformats der Lektüre steht die intensive Auseinandersetzung mit dem lateinischen Text. Im Kontext der Textarbeit und -übersetzung nehmen überdies Auseinandersetzungen mit Grammatik, Stilistik und Rhetorik einen gesonderten Stellenwert ein. close
Im Fokus des Veranstaltungsformats der Lektüre steht die intensive Auseinandersetzung mit dem lateinischen Text. Im Kontext der Textarbeit und -übersetzung nehmen überdies Auseinandersetzungen mit Grammatik, Stilistik und Rhetorik einen gesonderten Stellenwert ein. close
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