SoSe 21: Seminar: (IT-)Security: a holistic approach
Lars Gerhold, Matthias Wählisch, Gerhard Wunder
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Das Seminar findet im Rahmen der Ringvorlesung „(IT-)Sicherheit ganzheitlich denken" statt.
Sicherheit und Privatsphäre müssen ganzheitlich betrachtet werden. Das Dahlem Zentrum für Privatsphäre und Sicherheit (DIPS) des Instituts für Informatik an der Freien Universität Berlin betrachtet daher alle Aspekte von Informationssicherheit und Datenschutz in Lehre und Forschung: Mensch, Gesellschaft, Technologie und Ökonomie.
Im Mittelpunkt steht der Mensch – so die Perspektive des DIPS. Kenntnisse, Fähigkeiten und Bedürfnisse, aber auch individuelle Wahrnehmungen von Risiken und Herausforderungen müssen schon frühzeitig in technische Entwicklungsprozesse eingebracht und reflektiert werden. Ebenso müssen persönliche Werte und Normen berücksichtigt werden, die in die Entwicklung von Sicherheitslösungen einfließen. Diese Sichtweise beschränkt sich nicht nur auf Nutzerinnen und Nutzer von Sicherheitslösungen, sondern bezieht auch Softwareprogrammiererinnen und -programmierer, die solche Lösungen entwickeln oder Sicherheitsexpertinnen und -experten, die Sicherheitsvorgaben für diese Lösungen erarbeiten und umsetzen, mit ein.
In Forschungsprojekten und Lehrveranstaltungen des DIPS werden neue Mechanismen zur Umsetzung von Sicherheit und Privatsphäre entwickelt und dahingehend untersucht, ob die betrachteten Zielgruppen diese anwenden können und verstehen, um Vertrauen in die Lösungen entwickeln zu können. In den Forschungsvorhaben wird zudem untersucht, inwieweit Werte und Normen von Akteuren der IT-Sicherheit in die Entwicklung und Anwendung von Sicherheitslösungen einfließen und die Wirkweise dieser beeinflussen.
Technologie und Gesellschaft beeinflussen sich gegenseitig: Technologien verändern die Gesellschaft, die Gesellschaft stellt Anforderungen an Technologien. Technologische Entwicklungen sind Ausdruck gesellschaftlicher Veränderungsprozesse, insbesondere einer vorherrschenden, sich stetig verändernden Sicherheitskultur. Das DIPS bettet technische Entwicklungsprozesse und Anwenderperspektiven in einen sozio-kulturellen Kontext ein und ermöglicht dabei eine Reflexion von Entstehung und Wirkung informationstechnischer Systeme der Sicherheit, z.B. durch Technikfolgenabschätzungen und Untersuchungen von Veränderung der Sicherheitskultur durch die Implementierung technischer Sicherheitslösungen in die Gesellschaft.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeiten des DIPS ist die Entwicklung von Technologien für die Umsetzung von Informationssicherheit und Datenschutz und deren Beurteilung hinsichtlich ihrer Sicherheit. Die Arbeiten bilden das gesamte Spektrum in diesem Bereich ab, von der Entwicklung kryptographischer Verfahren und Protokolle, der beweisbaren Sicherheit und Kryptoanalyse über sichere Entwicklung von Software und vernetzten Systemen bis hin zu Werkzeugen für die Umsetzung von Umsetzung von Sicherheit und Privatsphäre. Dabei werden auch neue Bedrohungen, die sich aus technologischem Fortschritt, wie z.B. Quantencomputer ergeben, betrachtet.
Im Rahmen der Ringvorlesung „(IT-)Sicherheit ganzheitlich denken" werden diese Aspekte vorgestellt und die vielseitigen Facetten der IT-Sicherheit umfassend beleuchtet.
Die Ringvorlesung richtet sich an Kolleginnen und Kollegen aus der Wissenschaft und Industrie ebenso wie die interessierte breite Öffentlichkeit.
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