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Lecture
SoSe 21: Literatur der europäischen Renaissance
Bernhard Huß
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Die Vorlesung beginnt mit einer Definition der ‚Renaissance‘ als Epoche, die epistemologisch zu bestimmen ist. Sie behandelt die diskursbegründende Funktion von Francesco Petrarca, auf den die Vorstellung eines Gegensatzes von Mittelalter und Renaissance letztlich zurückgeht, und schildert dann den Prozess der Etablierung petrarkischer Autorität als einen Vorgang rinascimentaler Diskursstabilisierung. Detailliert besprochen wird das Phänomen des lyrischen Petrarkismus in den Volkssprachen der Romania, ferner die rinascimentale Erneuerung des literarischen Gattungsspektrums auch im Bereich der Narrativik und Dramatik sowie das spannungsgeladene Verhältnis der französischen zur italienischen Renaissance, u.a. am Beispiel der Dichtergruppe La Pléiade sowie das besondere Profil der Epoche in der spanischen Literatur. Weitere Schwerpunkte bilden Zentraltexte der Renaissancephilosophie (bes. die platonische Tradition) sowie die historische Literaturtheorie der Renaissance. Der spezifische Bezug der rinascimentalen Texte auf ihre Vorbilder in der antiken Literatur, die sie transformieren, ist stets mit zu bedenken. Zudem sollen die allgemeinen kulturhistorischen Rahmenbedingungen rinascimentaler Textproduktion dargestellt werden (humanistische Gelehrtenkultur, philologische Praxis, höfische Festkultur, konfessionelle Gebundenheit von Literatur). close
Suggested reading
Hempfer, Klaus W. (1991): „Intertextualität, Systemreferenz und Strukturwandel: die Pluralisierung des erotischen Diskurses in der italienischen und französischen Renaissance-Lyrik (Ariost, Bembo, Du Bellay, Ronsard)“, in: Michael Titzmann (Hg.): Modelle des literarischen Strukturwandels. Tübingen: Niemeyer [Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur 33], 7-43.
Hempfer, Klaus W. (Hg.) (1993): Renaissance. Diskursstrukturen und epistemologische Voraussetzungen. Literatur — Philosophie — Bildende Kunst. Stuttgart: Steiner [Text und Kontext 10].
Kessler, Eckhard (2008): Die Philosophie der Renaissance. Das 15. Jahrhundert. München: Beck.
Regn, Gerhard (2003): „Autorisierung“, in: Wulf Oesterreicher/ Gerhard Regn/ Winfried Schulze (Hgg.): Autorität der Form – Autorisierung – Institutionelle Autorität. Münster: LIT [Pluralisierung & Autorität 1], 119-122.
Regn, Gerhard (2006): „Petrarca und die Renaissance“, in: Renaissance – Episteme und Agon [FS Klaus W. Hempfer], Andreas Kablitz/Gerhard Regn (Hrsg.). Heidelberg: Winter, 11-45. close
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