13966 Project Seminar

SoSe 21: Antiquity collections in the city of Rome: History of collection and museum presentation

Johanna Fabricius

Additional information / Pre-requisites

Bitte melden Sie sich per Mail bei Prof. Dr. Johanna Fabricius (johanna.fabricius@fu-berlin.de) an und teilen mit, ob Sie damit die abgesagte Exkursion nachholen wollen. Die Teilnahme ist grundsätzlich offen für alle Interessierten, eine Anrechnung für weitere Lehrveranstaltungen ist ggf. möglich, bedarf aber der vorhergehenden Beratung durch Prof. Dr. Fabricius. close

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Roms Antikensammlungen stehen am Anfang der Geschichte fürstlichen, päpstlichen, bürgerlichen aber auch wissenschaftlichen Antikenerwerbs. Dies hat die Zusammensetzung und die Präsentationsweise ihrer Ausstellungsobjekte geprägt, die zum Teil zu Kristallisationspunkten und Ikonen für eine europaweite Antikenbegeisterung und Antikenrezeption wurden. Die Sammlungen bieten sich an, um exemplarisch verschiedene Phasen der Musealisierung seit der Renaissance bis ins 20. Jahrhundert zu diskutieren. Namhafte Beispiele sind die Vatikanischen Museen als päpstliche Sammlungen, die Kapitolinischen Museen als kommunale Sammlungen im päpstlichen Rom, die Villa Medici, Villa Borghese, Villa Albani und der Palazzo Doria-Pamphili als Sammlungen von Kardinälen und ihren Familien, das Museo di Scultura Antica Giovanni Barracco als bürgerliche Sammlung des späten 19. Jhs., das Museo Nazionale Romano als Hauptstadtmuseen nach der Reichseinigung von 1870 sowie als Gründung des Italienischen Faschismus das Museo dell’Impero Romano sowie das Museo della Civiltà Romana. In den letzten dreißig Jahren wurden viele der Sammlungspräsentationen neu gestaltet. Dabei stellte sich häufig das Problem, wie historische Präsentationsweisen und modernes Informationsbedürfnis und die Notwendigkeit einer archäologischen Kontextualisierung in Einklang gebracht werden können. Die Antikensammlungen Roms bieten in dazu ein sehr vielfältiges und interessantes Spektrum an Inszenierungsstrategien: ästhetische Präsentationen in historischen Palazzi (Museo Nazionale im Palazzo Altemps), Konfrontation von antiken Skulpturen mit moderner Industriearchitektur (Musei Capitolini Centrale Montemartini), Beibehaltung historischer Aufstellungsweisen (Vatikanische Museen), Thematisierung sozialhistorischer und politisch-ideologischer Zusammenhänge (Museo Nazionale Romano im Palazzo Massimo), Präsentation von Alltagsleben und epigraphischen Quellen (Museo Nazionale Romano, Thermenmuseum), Einbeziehung architektonischer Kontexte (Museo dei Fori Imperiali, Musei Capitolini, Museum Crypta Balbi) sowie die dem zeitspezifischen Geschmack verpflichtete Musealisierung eines einzigen Bauwerkes (Ara Pacis). Darüber hinaus sollen grundsätzliche Aspekte zur aktuellen museologischen Debatte und zu Virtuellen Museen erörtert werden. Der zweite Teil des Moduls (Projektseminar), dessen erster Teil im Sommersemester 2020 stattfand, gilt dem Besuch der wichtigsten archäologischen Museen und Ausgrabungsstätten Roms. Nach der derzeitiger Planung soll die Exkursion ca. vom 3.-10. Oktober 2021 stattfinden, falls es die Corona-Situation erlaubt. Die Modulprüfung besteht in der Anfertigung eines Beitrags für einen Reader, der die Basisinformationen zur Sammlungsgeschichte und ausgewählter Exponate enthält. close

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