SoSe 21: Deutsch-deutsche Theatergeschichten 1945-1968. Einführung in die Theaterhistoriographie
Peter Jammerthal
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Bei Kriegsende im Mai 1945 lag nicht nur der NS-Staat in Trümmern, sondern mit ihm weitgehend seine Theaterbauten, in denen ab 1933 mit Gewalt und Subvensionen angeblich „Großes“ geleistet worden war: Propaganda für die Ideologeme des NS-Staats einerseits, Frohsinn und Raum für kleine Weltfluchten andererseits.
In den besetzen Zonen, bald im Kalten Krieg in zwei deutsche Staaten mit gegensätzlicher politischer Prägung der Siegermächte geteilt, werden unterschiedliche Wege eines Neuanfangs des Theaters gegangen. Neben neuem Frohsinn und kultivierten Weltfluchten probieren beide Seien Vergangenheitsaufarbeitungen auf dem Theater. Der Osten ringt um sozialistische Ästhetiken, im Westen wird die Macht des Dokumentarischen gegen restaurative Verdrängungsstrategien der 1950er Jahre in Stellung gebracht. Das Seminar verfolgt die wesentlichen Entwicklungen der Theaterentwicklung in Ost und West bis in die „langen 60er Jahre?. Anhand ausgewählter Inszenierungen soll dabei auch die wissenschaftliche Recherche nach und der Umgang mit theaterhistorischen Quellen geübt werden.
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