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SoSe 21: Proseminar FD Deutsch: Perspektivierung

Helen Lehndorf

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Für moderne erzählende Literatur ist die Perspektive eine Grundkategorie: ohne figurale Perspektivierung keine Geschichte (Schmid 2014). Die Perspektivgestaltung und Darstellung von Figuren und ihren Bewusstseinszuständen folgt dabei Konventionen, die historischen Wandlungsprozessen unterliegen. Insbesondere in der Gegenwartsliteratur finden sich oft komplexe, abstrakte und fragmentarisierte Perspektivkonstruktionen, deren adäquates Verständnis voraussetzungsreich ist. Lesenovizen sind mit den Konventionen der Perspektivgestaltung oft noch nicht vertraut, was zu erheblichen Störungen bei der Sinnkonstitution und Repräsentation der Geschichte führen kann (Stark 2012, 2018). Im Seminar untersuchen wir die Perspektivenstruktur verschiedener narrativer Texte und fragen danach, wie sich das Verstehen von literarisch gestalteten Perspektiven im Literaturunterricht gezielt fördern lässt. Dazu lesen wir aktuelle literaturdidaktische Studien zum Thema, prüfen bestehende didaktische Modellierungen und Beschreibungskonventionen und diskutieren Aufgabensets und Unterrichtsentwürfe. Literatur Schmid, Wolf (2014): Die narrativen Transformationen. In: ders.: Elemente der Narratologie. 3. Afl. Berlin/Boston: de Gruyter, 230-284. Spinner, K.H. (2006): Literarisches Lernen, Praxis Deutsch, 200, 6-16. Stark, T. (2012): Zum Perspektivenverstehen und zum Umgang mit Fiktionalität beim literarischen Verstehen. Ausgewählte Ergebnisse einer qualitativen empirischen Untersuchung. In: PIEPER, I. & WIESER, D. (Hrsg.) Fachliches Wissen und Literarisches Verstehen. Studien zu einer brisanten Relation. Frankfurt a.M.: Peter Lang, 153-169. Stark, T. (2018): Mentale Modellbildung zwischen Stabilität und Vorläufigkeit. In: Scherf, D. (Hrsg.): Inszenierungen literalen Lernens. Baltmannsweiler: Schneider, 126-140. close

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