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SoSe 21: Von ‚Umwelt‘ zu ‚Pluralität von Welten‘: Neuere Ansätze der Umweltanthropologie

Arno Pascht

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Von ‚Umwelt‘ zu ‚Pluralität von Welten‘: Neuere Ansätze der Umweltanthropologie Das Seminar behandelt vorwiegend Konzepte und Ansätze der Umweltanthropologie aus den letzten 20 bis 30 Jahren. Diese wenden sich gegen eine Objektivierung von ‚Umwelt‘ und gehen von sich kontinuierlich verändernden Beziehungen zwischen Menschen, Tieren, Pflanzen, Landschaften etc. aus. ‚Umwelt‘ wird dabei nicht selten in Übereinstimmung mit dem jeweiligen Kontext und der jeweiligen Situation bestimmt, statt eine allgemeingültige Definition anzustreben. Studien kommen u.a. zu dem Ergebnis, dass ‚Umwelt‘ Entitäten umfassen kann, die wie Menschen als Subjekte mit spezifischen Rechten, Identitäten und Essenzen konstituiert sind und in der Lage sind, sowohl mit Menschen als auch untereinander zu kommunizieren. Menschen und Tiere sind nicht die einzigen Entitäten, die den Status von Subjekten haben können; Götter, Geister, Vorfahren, Pflanzen und Artefakte, einschließlich meteorologischer Phänomene, können es ebenfalls sein. Ein Schwerpunkt liegt auf den Interaktionen zwischen verschiedenen Subjekten und der Art und Weise, wie diese Interaktionen Umwelten schaffen, d.h. auf dem ‚Werden‘ und nicht auf dem ‚Sein‘. Genauer gesagt fragen neuere Ansätze danach, wie diese Umwelten und ihre Beziehungen in Zeiten des raschen Wandels und der Transformation auf verschiedenen Ebenen (re)konstituiert werden. Indem sie einen weit gefassten Begriff von ‚Umwelt‘ verwenden, zeigen sie auch die Einsichten auf, die man gewinnen kann, wenn man die Dichotomie zwischen Umwelt und Kultur und die Trennung von Wissen und Praktiken in Frage stellt. close