UP430511l Seminar

SoSe 22: Gewaltsame Konflikte im postsowjetischen Raum

Klaus Wittmann

Hinweise für Studierende

Kommentar

Die Annexion der Krim und der Krieg in der Ostukraine haben die Territorial-konflikte im post-sowjetischen Raum wieder ins Licht internationaler Aufmerk-samkeit gerückt. Da Russland in alle Konflikte direkt oder indirekt involviert ist, konzentriert sich die politische Debatte gemeinhin auf russische Interessen und Ziele. Doch sind innere Ursachen ebenfalls wesentlich für das Scheitern der Konfliktlösungsversuche: prekäre Staatsbildungsprozesse, schwache Staatl-ichkeit, Instrumentalisierung der Konflikte durch die bestimmenden Eliten zur Legitimation ihrer Herrschaft, Marginalisierung der Zivilgesellschaften. Diese Konflikte sollen im Rahmen des Erklärungsmusters „postimperiale Räume” betrachtet werden, wo (nach Herfried Münkler) unterschiedliche Natio-nen und Religionen in der Zeit des Imperiums einigermaßen friedlich zusam-menlebten, weil keiner Ethnie oder Konfession größere politische Mitwirkungs-rechte zukamen, sondern alle wichtigen Fragen vom imperialen Zentrum entschieden wurden. In postimperialen Räumen treten die ethnischen und religiösen Gegensätze sowie sozialen und politischen Divergenzen in aller Schärfe hervor. Versuche integrativer Nationalstaatsbildung stoßen in post-imperialen Räumen fast immer auf große Schwierigkeiten. Das Seminar ist zeitgeschichtlich orientiert und behandelt wichtige Aspekte der Friedens- und Konfliktforschung. Ursachen, Muster und Akteure der einzelnen Konflikte werden analysiert, wobei hauptsächlich der Bürgerkrieg in Tadschi-kistan, die beiden Tschetschenienkriege und die Auseinandersetzungen the-matisiert werden, die zu „eingefrorenen“ (eher „schwelenden“) Konflikten geführt haben (Transnistrien, Südossetien, Abchasien, Nagorny-Karabakh, Ostukraine). Schließen

Literaturhinweise

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