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SoSe 22: Plurale Ontologien und museale Sammlungen: neue Perspektiven auf die Erforschung der materiellen Kultur

Paola Margherita Ivanov

Kommentar

Die Debatte um koloniale „Raubkunst“ hat die Objekte aus ethnologischen Museen in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit gerückt. Zugleich haben jüngere Strömungen der Sozial- und Kulturwissenschaften und spezifisch der Ethnologie darauf hingewiesen, dass die Trennung zwischen Subjekt und Objekt, Kultur und Natur, Menschen und Dingen ein Phänomen der europäischen Moderne ist. „Objekte“ können in den Ontologien (Konstruktionen der Welt) der Gesellschaften, in denen sie ursprünglich eingebettet waren, etwa „Subjekte“ mit eigener Handlungs- und Wirkmacht sein, einen Teil des menschlichen Körpers bzw. der Gesellschaft bilden oder gar selbst, wie die Menschen, eine eigene „Kultur“ besitzen. Das Seminar setzt sich mit dieser Pluralität ontologischer Ordnungen auseinander und fragt, was sie für die musealen „Objekte“ und den Umgang mit ihnen bedeutet – von ihrer Verwahrung in Depots über ihre Präsentation in Ausstellungen bis hin zu einer möglichen Restitution. Schließen

Literaturhinweise

Einführende Literatur
Holbraad, Martin (2007): The power of powder. Multiplicity and motion in the divinatory cosmology of Cuban Ifá (or mana, again). In: Amiria J. M Henare, Martin Holbraad und Sari Wastell (Hg.): Thinking through Things. Theorising Artefacts Ethnographically. London: Routledge, S. 189–225. Schließen