33310 Vertiefungsseminar

SoSe 22: Terms of Work – Historische und soziologische Perspektiven auf Domestic Work

Nicola Schalkowski

Hinweise für Studierende

Modulprüfung im BA-30-LP-Modulangebot Lateinamerikastudien Modul II: Klausur (ca. 90 Min.) oder mündliche Prüfung (ca. 20. Min)

Kommentar

In der Pandemie ist die prekäre Situation der Hausangestellten in Lateinamerika und in Europa durch die mediale und wissenschaftliche Berichterstattung sichtbarer geworden als zuvor. Während sich die Frauen- und Geschlechterforschung v.a. mit (unbezahlter) Hausarbeit beschäftigt hat, bleiben bezahlte Tätigkeiten im Haushalt sowie das Verhältnis von Arbeitgeberin und Haushaltsarbeiterin bis jetzt unterbeleuchtet. Zudem findet bis jetzt wenig bis keine Verknüpfung mit Forschungen über Formen zwangsbasierter Arbeit statt. Dieses internationale Forschungsfeld beschäftigt sich mit historischen und gegenwärtigen Arbeitsformen, die durch Zwang und Gewalt bestimmt sind und/oder sich damit überlappen. Für diese Übergänge von relativ freien zu zwangsbasierten Formen verwenden wir den Begriff der Dienstbarkeit (servitude). Wir gebrauchen in diesem Seminar domestic work als einen Oberbegriff für haushaltsbezogene Arbeitstätigkeiten. Daran anschließend sprechen wir von Dienstbarkeit (servitude), um die damit konstituierte Hierarchie zwischen Arbeitgeberin und Haushaltsarbeiterin und die Überschneidungen von relativ freien zu gewaltgeprägten Praktiken analytisch zu erfassen. Unter welchen Bedingungen und in welchen spezifischen Kontexten können Arbeitspraktiken im Haushalt zwangsbasierte Formen annehmen? Das Seminar gibt Gelegenheit, sich historisch-soziologisch, institutionalistisch und wissenssoziologisch mit Formen ‚unfreier’ und ‚freier’ Arbeit im Feld von domestic work und servitude zu beschäftigen. Die Veranstaltung wird im Rahmen des Forschungsprojekts „Der globale Wandel der Kategorie Zwangsarbeit“ (FU Berlin/Universität Potsdam, DFG) durchgeführt. Verknüpfungen von haushaltsbezogener Arbeit und Zwangsformen wollen wir vergleichend in Europa und Lateinamerika analysieren. Schließen

Literaturhinweise

Anderson, Bridget (2000): Doing the Dirty Work? The Global Politics of Domestic Labor. London: Zed. Greenland, Fiona (2019): Long-range continuities in comparative and historical sociology: The case of parasitism and women’s enslavement. Theory and Society 48 (6): 48:883–902. Gutiérrez-Rodríguez, Encarnación (2014): Domestic Work – Affective Labor: On Feminization and the Coloniality of Labor. Women’s Studies International Forum 46, S.45-53. Parreñas, Rhacel Salazar (2015): Servants of Globalization: Migration and Domestic Work. Stanford, CA: Stanford University Press. Patterson, Orlando/Zhuo, Xiaolin (2018): Modern Trafficking, Slavery and Other forms of Servitude. Annual Review of Sociology 44: 407?439. Schließen

6 Termine

Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung

Fr, 22.04.2022 10:00 - 12:00

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