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Einführung
SoSe 22: Religion im Film
Susanne Gödde
Hinweise für Studierende
Hinweis: Bitte planen Sie als Vorbereitungszeit die Filmvorführungen dienstags abends (18-20) mit ein – für alle Filme, die nicht anderweitig zugänglich sind.
Kommentar
Das Verhältnis des Mediums Film zum Thema Religion ist, vereinfachend gesagt, ein zweifaches: Filme haben einerseits die Mittel, religiöse Gefühle und Mächte zu verstärken, Transzendenz zu bebildern und jenseitige Erfahrungen zu imaginieren – oft verhandelt unter dem Etikett ‚Film als Religion‘. Andererseits können Filme auch ebendiese Formen des Glaubens und des Irrationalen, aber auch die Strukturen der Institution Kirche ad absurdum führen, satirisch decouvrieren und sich damit kritisch zu einem Fundament gesellschaftlicher Realität verhalten. Filme können durch die Macht der Bilder religiöse Bedürfnisse erfüllen, sie können aber auch die jeweils dominante Religion kritisieren und so sogar Opfer von Zensur-Maßnahmen werden, insbesondere dann, wenn sie die Moral- und Sexualvorstellungen der Religionen auf den Prüfstand stellen und unterlaufen. Vielfach ist die Grenze zwischen affirmativer Verstärkung und Religionskritik auch fließend.
Im Seminar werden eine Reihe von Filmen gezeigt (jew. Dienstags 18-20) und diskutiert (Mittwoch 12-14), darunter Klassiker wie Luis Buñuel (Viridiana), Pier Paolo Pasolini (La Ricotta), Ingmar Bergman (Das Siebte Siegel, Jungfrauenquelle) oder Andrej Tarkowskij (Das Opfer), aber auch Filme von Martin Scorcese (The Last Temptation of Christ), den Wachowski Brüdern (Matrix), Lars von Trier (Breaking the Waves), Hans Christian Schmid (Requiem) oder Alejandro González Iñárritu (21 Gramm, Biutiful). Anregungen seitens der Teilnehmer*innen können ebenfalls aufgenommen werden.
Thematisch fokussiert das Seminar auf die Komplexe Schuld und Sünde, Opfer und Passion, Religion und Krankheit sowie Flucht und Migration. Gefragt wird darüber hinaus nach spezifisch filmbildlichen und filmerzählerischen Strategien der Darstellung religiöser Narrative oder Gefühle, die etwa an theologische Weltordnungen oder an Theorien des Simulacrum anschließen. Schließlich wird auch der blasphemische Umgang mit Religion eine Rolle spielen.
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Literaturhinweise
BRITTNACHER, Hans Richard und Thomas KOEBNER (Hg.): Gotteslästerung und Glaubenskritik in der Literatur und den Künsten, Marburg 2016 – FRITZ, Nathalie, Marie-Therese MÄDER, Daria PEZZOLI-OGLIATI, Baldassae SCOLAR (Hg.): Leid-Bilder: die Passionsgeschichte in der Kultur, Marburg 2018. – KARRER, Leo, Charles MARTIG, Eleonore NÄF (Hg.): Gewaltige Opfer. Filmgespräche mit René Girard und Lars von Trier, Katholisches Institut für Medieninformation KIM 2000. Schließen
28 Termine
Zusätzliche Termine
Di, 17.05.2022 17:00 - 20:00
Räume:
Teeküche GeschKult (Fabeckstr. 23/25)
Regelmäßige Termine der Lehrveranstaltung
Di, 19.04.2022 18:00 - 20:00
Di, 26.04.2022 18:00 - 20:00
Di, 03.05.2022 18:00 - 20:00
Di, 10.05.2022 18:00 - 20:00
Di, 17.05.2022 18:00 - 20:00
Di, 24.05.2022 18:00 - 20:00
Di, 31.05.2022 18:00 - 20:00
Di, 07.06.2022 18:00 - 20:00
Di, 14.06.2022 18:00 - 20:00
Di, 21.06.2022 18:00 - 20:00
Di, 28.06.2022 18:00 - 20:00
Di, 05.07.2022 18:00 - 20:00
Di, 12.07.2022 18:00 - 20:00
Di, 19.07.2022 18:00 - 20:00
Mi, 20.04.2022 12:00 - 14:00
Mi, 27.04.2022 12:00 - 14:00
Mi, 04.05.2022 12:00 - 14:00
Mi, 11.05.2022 12:00 - 14:00
Mi, 18.05.2022 12:00 - 14:00
Mi, 25.05.2022 12:00 - 14:00
Mi, 01.06.2022 12:00 - 14:00
Mi, 08.06.2022 12:00 - 14:00
Mi, 15.06.2022 12:00 - 14:00
Mi, 22.06.2022 12:00 - 14:00
Mi, 29.06.2022 12:00 - 14:00
Mi, 06.07.2022 12:00 - 14:00
Mi, 13.07.2022 12:00 - 14:00
Mi, 20.07.2022 12:00 - 14:00