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SoSe 22: Musik und Propaganda in Japan während des Zweiten Weltkriegs

Clara Momoko Geber

Kommentar

Dieses Proseminar befasst sich mit japanischen Militärliedern (gunka), die im Zuge des Zweiten Weltkriegs angefertigt und aufgeführt wurden. Auch Militärmusik deutscher und US-amerikanischer Soldaten sollen Gegenstand der Untersuchung sein, um etwaige Parallelen zu erkennen. Militärmusik ist ein dominanter und oft erwähnter Bestandteil der kollektiven Erinnerung Japans. Das gemeinsame Musizieren und Singen der Soldaten wurde nicht nur während, sondern auch nach der Kapitulation Japans am 2. September 1945 dokumentiert: So lässt sich diese Form der Aktivität in der Gegenwart nicht nur anhand von Liedersammlungen und Büchern nachvollziehen, sondern auch durch Filme, manga, oder in Form von Bühnenaufführungen rekonstruieren. Jene Quellen deuten darauf hin, dass Zivilist/innen bereits sehr früh mit bestimmten Musikwerken in Kontakt gekommen sind, wie etwa durch den Musikunterricht in Schulen oder dem Singen im Schulchor. Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Musik auch zu Propagandazwecken auf unterschiedlichen Ebenen instrumentalisiert. Die Rolle der gemeinsamen Musikpraxis oder des kollektiven Singens reicht somit von einer Ablenkung der unmittelbaren Umstände bis hin zur politischen (Um-)Erziehung und Verkündung politischer Ideologien. In diesem Seminar werden Lektüretexte in vorrangig englischer Sprache gelesen. Ferner wird die gemeinsame musikalische Praxis im Militär anhand von Liedtextanalysen und Filmmaterialien untersucht. Schließen